Männerliebe

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Tiefgreifend, nicht leicht zu lesen und ganz schlecht zu verdauen, was man durch das Buch erfährt. Wir sind in den 80iger Jahren in China, genauer in Fuzhou. Hier wird noch nach den alten und überlieferten Traditionen gelebt. In einem alten heruntergekommenen Kino werden Kriegsfilme gespielt. Doch die Männer gehen nicht in das Kino um sich diese Filme anzusehen. Die Männer treffen sich dort, weil sie Männer lieben. Bis eines Tages die Behörden dieses Kino schließen wollen. Die Hauptakteure in diesem Buch sind das queere Paar Old Second und Shun-Er und dessen Ehefrauen Boa Mei und Yan Hua. Da in China gleichgeschlechtliche Liebe verboten ist, machen sie sich unter den schwierigsten Bedingungen auf den Weg nach Amerika. Sie wohnen in den drittklassigsten Absteigen und werden als Hilfskräfte ausgebeutet. Der Autor beschreibt hier die Gefühle der Menschen und ihre Ängste und Nöte. Sie kämpfen um ihr tägliches Auskommen, werden ausgebeutet und ausgegrenzt und so entsteht nach und nach die China Town mit ihren eigenen Geschäften und Garküchen. Das Buch führt uns bis zu den Zeiten der Pandemie und auch nach vielen Jahren bleiben die Chinesen noch unter sich. Was die Frauen empfinden, wie sie darauf reagieren, den eigenen Ehemann an einen Geliebten zu verlieren und wie sich damit arrangieren können wir hier mitverfolgen. Und die Menschen altern schnell auch im gelobten Land. Das Buch ist in drei Teile gegliedert und nach der Lektüre hat man einfach Dinge erfahren, von denen wir nichts geahnt haben. Die Übersetzung ins Deutsche ist gut gelungen, das Lesen konnte man nicht mehr stoppen, denn man wollte wissen, wie sich die familiären Verhältnisse und das Leben der Protagonisten an sich weitergeht. Das Cover zeigt ein "Cinema Love" in einer dunklen Straße.