Lebendig!

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Die besten Geschichten sind solche, in denen die Figuren uns nah kommen, Figuren, die einem wie ein guter Freund erscheinen, wie ein Familienmitglied, mit kleinen Schwächen, mit Stärken, mit Launen, mit allem, was das Leben ausmacht, was Leute lebendig werden lässt. Hilfreich ist es dann, wenn man auch Ort und Zeit kennt - und insofern mitten drin in der Geschichte ist, wenn man die Figuren begleitet und sich gar nicht mehr trennen mag.
So erging es mir mit Vivian. Auch der Name steht für Lebendigkeit. Vivian ist ein junges Mädchen, eine junge Frau in den 1940er Jahren. Irgendwie wild und unabhängig und unangepasst wie vielleicht eine Schülerin oder Studentin von heute - und das in einer Zeit, in der Frauen noch nicht die Rechte auf Gleichberechtigung, Unabhängigkeit, eine eigene Karriere und eigenen Erfolg hatten. Dass Vivian das trotzdem verwirklicht, trotz der Zeiten, ist doppelt bemerkenswert.
Die Leseprobe ist noch der Aufgalopp zu dem, was als Inhaltsangabe zum Buch steht. Vivian schmeißt das Studium, das heißt, sie wird geschmissen, als schlechteste ihres Jahrgangs (wenn man von einem erkrankten Mädchen absieht). Und sie soll neu anfangen, wird nach New York geschickt, im Gepäck ihre Nähmaschine und so manche Träume.
Das Buch ist keines, das ich typischerweise lese, aber die lebendige Hauptfigur, die gute Schilderung ihrer Gedanken und Gefühle machen mir Lust auf mehr.