Eine etwas schwere Geburt

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lavendelknowsbest Avatar

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Caroline plagen Kopfschmerzen, die immer schlimmer werden. Außerdem häufen sich eigenartige Ereignisse in ihrem Umfeld. Als ihr der gutaussehende Ash unterbreitet, dass sie eine Hexe ist, macht alles für Caroline einen Sinn. Das Problem dabei ist, allerdings dass ihre Magie nie aktiviert wurde und das endet für sie tödlich, wenn es nicht bis zu ihrem 18. Geburtstag in wenigen Tagen erfolgt ist.

Außerdem kommen auch noch Familienfehden und große Geheimnisse vor, um die Klischees für einen romantischen Fantasy-Jugendbuchtitel perfekt zu machen. Ich muss leider sagen, dass es mich zu Beginn schon sehr störte, wie sehr die Geschichte nach Schema F erzählt wurde. Davon gibt es einfach schon viel zu viele Bücher auf dem Markt. Warum überlegt man sich nicht einfach mal etwas anderes?
Dabei habe ich noch nicht viele Bücher über Hexen und Magier gelesen. Finde das Thema also durchaus noch unverbraucht, doch wenn ich von naiven Protagonistinnen lese, die von heißen Kerlen über ihre Gabe aufgeklärt werden und schicksalhafte Geheimnisse eine Rolle spielen werden, dann werde ich schnell gelangweilt.

So wollte mich die Handlung auch so schnell noch nicht packen. Ich hatte auch Probleme mit Caroline warm zu werden. Sie meint alles besser zu wissen, aber nicht auf charmante, sondern auf nervige Art. Irgendwie droht ihr ständig die Hand auszurutschen, wenn Ash sie auch nur schief anschaut.
Moralisch hat sie auch keine Probleme damit, dem Typen schöne Augen zu machen, in den ihre beste Freundin verschossen ist und der gleichzeitig auch der beste Freund des Kerls ist, auf den sie eigentlich steht... Was ein Drama! Das ich total unnötig und nervig fand.

Als diese Fronten geklärt waren und wir uns wieder auf die eigentliche Handlung um Carolines Magie konzentrieren konnten, ging es auch mit der Handlung bergauf. Zum Ende hin wurde es sogar noch richtig spannend. Von ein paar kleinen Logikfehlern abgesehen, konnte mich die Handlung doch noch mitreißen.
Die Geschichte endet mit einem fiesen Cliffhanger. Der zweite und letzte Teil erscheint im nächsten Frühjahr. Wegen der nervigen Protagonistin hätte ich eigentlich nicht weitergelesen. Da das Ende allerdings so ausfiel, muss ich doch wissen wie es weitergeht. Das hat die Autorin also doch noch gut hinbekommen. Überhaupt fiel mir ihr flüssiger Schreibstil positiv auf. Vielleicht bekommt auch noch Caroline im nächsten Teil die Kurve. Ich hoffe es zumindest!

"Clans of London. Hexentochter" von Sandra Grauer kommt leider nicht ohne Klischees und nerviger Protagonistin aus. Allerdings war das Ende so spannend, dass es neugierig macht, wie die Geschichte sich noch entfalten wird.