Ein bewegender Roman über Freiheit und Wandel

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Als Fan von irischer Literatur hat mich Alan Murrins Debütroman "Coast Road" mit der Schilderung vom Leben der Frauen in der konservativen irischen Gesellschaft auf Anhieb angesprochen.
Er verspricht nicht nur eine fesselnde und bewegende persönliche Geschichte, sondern auch einen faszinierenden Einblick in ein wichtiges Kapitel der jüngeren irischen Geschichte. Das ansprechende Cover und der vielversprechende Klappentext wecken hohe Erwartungen an eine tiefgründige und facettenreiche Geschichte.
Der Roman spielt in einer Zeit, in der Scheidungen in Irland noch illegal waren - ein Fakt, der heute kaum zu glauben ist. Erst 1995 wurde die Scheidung durch ein knappes Referendum legalisiert, was die tiefe gesellschaftliche Spaltung in dieser Frage erklärt. Der Roman beleuchtet somit eine Ära, in der die Rechte der Frauen in dem überwiegend katholisch geprägten Land noch stark eingeschränkt waren, aber auch eine Zeit des Umbruchs und gesellschaftlichen Wandels.
Der unheilvolle Einstieg gefolgt von dem Rückblick, der uns wohl die Vorgeschichte der Tragödie erzählen wird, macht neugierig und zieht uns sofort in die Geschichte hinein.
Die Hauptfigur Colette Crowley steht im Mittelpunkt, die uns in den irischen Alltag der 1990er Jahre eintauchen lässt.
Sehr eindrucksvoll schildert Murrin die inneren Konflikte und persönlichen Herausforderungen seiner weiblichen Protagonistin. Die gesellschaftliche Umbruchsituation bildet den Hintergrund für Colettes Geschichte und verspricht interessante Einblicke in die damaligen sozialen Strukturen und familiären Probleme im Spannungsfeld von traditionellen Werten und fortschrittlicheren Vorstellungen von Frauenrechten.
Ich bin gespannt, wie Murrin seine nachdenklich stimmende Geschichte weiterführen wird…