Deon Meyers Cobra hat meine Leseerwartungen nur teilweise erfüllt. Das mag daran liegen, dass dieser Krimi Teil einer Reihe um Kaptein Bennie Griessel ist. Ich kenne die Vorgeschichte nicht und habe daher möglicherweise einige Verstehensprobleme. Zudem fehlt ein ausführlicheres Glossar, das den Leser die Besonderheiten vieler Redewendungen und Begriffe im Kontext der Handlung besser verstehen lässt. Die Thematik um SWiFT, Terrorismus, internationale Interessen von teilweise korrupten Regierungen und Bankern ist hochaktuell, allerdings ist es selbst als geübter Krimileser ausgesprochen schwierig, die einzelnen Geheimdienste, Abteilungen der südafrikanischen Polizei, Dienstgrade, und die unglaublich vielen vorkommenden Personen auseinander zu halten und so den Überblick nicht zu verlieren. Die Handlung an sich ist spannend, man fiebert mit den Protagonisten und Grissels Team. Das ist das Positive an diesem Buch. Der Taschendieb Tyrone, zunächst nur eine Nebenfigur, entwickelt sich im Laufe der Handlung zur Schlüsselfigur, die dem Leser zunehmend sympathisch wird. Ob es sich wirklich um Meyers Meisterwerk handelt ( wie vom Verlag angekündigt), wage ich zu bezweifeln.