Zu unrealistisch

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
rabentochter Avatar

Von

Cole, der Frauenschwarm und Footballspieler liebt Autumn, die schüchterne, aber wunderschöne Schwester seines Teamkameraden. Ein Katz und Maus Spiel beginnt, bei dem Cole versucht Autumn davon zu überzeugen, dass er nicht so ist, wie ihre betrügerischen Ex-Freunde. Was folgt ist ein Klischee-College-Roman mit vorhersehbarem Ende.
Klassischer Weise haben beide Protagonisten eine schwere Vergangenheit. Cole war mal stark übergewichtig und hatte sehr darunter zu leiden. Bis der Sport ihm half heiß und begehrenswert zu werden. Autumns rechte Seite ist von Brandnarben gezeichnet, was ihr Selbstbewusstsein zerstört hat. Sie findet sich hässlich und fühlt sich darin noch bestätigt, weil alle ihre bisherigen Freunde sie irgendwann im Laufe der Beziehung betrogen haben. Angeblich aufgrund ihres Körpers.
Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Sichten erzählt. Coles Gedanken wirken dabei aber weniger wie die eines Studenten. Er denkt und verhält sich mir zu weiblich inspiriert. So denkt eine männliche Figur, wenn sie von einer Frau geschrieben wurde. Der Traummann schlechthin mit Beschützerinstinkt und Einfühlungsvermögen, der noch dazu traumhaft aussieht...
Autumn ist super hübsch und sexy und sieht das natürlich selbst nicht. Sie fühlt sich wie das hässliche Entlein, wird von Cole aber vergöttert, kann das aber lange Zeit nicht sehen. Die gesamte Handlung und Selbstsicht der beiden Protagonisten ist gespickt mit viel zu viel Drama. Eine Katastrophe jagt die nächste und Cole und Autumn haben teilweise eine so schlechte Meinung von sich selbst und ihrem Körper, dass man direkt depressiv werden möchte. Autumns Gejammer und Selbstmitleid konnte ich irgendwann fast nicht mehr ertragen. Mich wundert es, dass sie noch niemand zur Therapie geschickt hat. Zudem wartet und sucht sie regelrecht danach, verletzt zu werden. Sie scheint da etwas masochistisch veranlagt zu sein.
Die Einführung der Figuren fand ich zu langatmig und auch nicht spannend. Es zieht sich am Anfang wie Kaugummi und die Handlung will nicht so richtig in Fahrt kommen. Der Beginn hält sich dafür mit zu vielen unwichtigen Details und Beschreibungen auf.
Fazit: aufgesetzt tragisch, zieht runter.