Eindrucksvoll

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Columbusstraße, benannt nach der Straße, in der das Haus der Familie Dahmen gelegen war, erzählt die Geschichte der Familie Dahmen zur Zeit des Naziregimes.

Ausgehend von Karl Dahmen, Tobis Großvater lernen wir nach und nach alle weiteren Familienmitglieder kennen und verfolgen sie sodann während des Krieges, aber auch während der Jahre zuvor. So wird verständlich, warum sich z.B. Peter Dahmen freiwillig für den Krieg meldet, aber auch welchen Einschnitt die Einberufung in die Wehrmacht für Eberhard bedeutet. Dahmen nutzt die vielen von Peter und Eberhard geschriebenen Briefe, um das Kriegsgeschehen begreifbar zu machen und ergänzt es durch viele Anmerkungen im Glossar, die das Geschehen neutral einordnen. Mit seinen zahlreichen Illustrationen nimmt er uns detailliert mit an die Front und veranschaulicht das Leid während des Krieges. Daneben geht es aber auch um das Schicksal der Menschen, die in der Heimat geblieben sind und unter den Luftangriffen leiden. So gelingt es der Graphic Novel aus der Sicht der unterschiedlichsten Personen zu veranschaulichen, was der Krieg für den einzelnen bedeutet hat.

Dahmen greift zu Beginn der Graphic Novel auch auf, warum sich so viele vom Nationalsozialismus vereinnahmen lassen haben. Hierbei dürfte sein Großvater ein typisches Beispiel dafür sein, wie eine anfänglich dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstehende Person, sich diesem z.B. aus beruflichem oder gesellschaftlichem Druck nach und nach zuwandte.

Tobi Dahmen hat sich viel Zeit genommen, um die Briefe seiner Familie auszuwerten und davon ausgehend das Geschehene nachzuerzählen. Dadurch ist diese Graphic Novel wirklich empfehlenswert. Für mich war sie nicht zuletzt sehr besonders, weil sie die Geschichte aus der Sicht von unterschiedlichen Personen durch eindrückliche Zeichnungen begreifbar macht.