Kopflos in Neapel

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minjo Avatar

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Kopflos in Neapel zu enden ... hmm, es gibt bestimmt angenehmeres, sowohl für den Kopflosen als auch die, die den Rest des Körpers finden. Commissario Gaetano soll dem Übeltäter auf die Schliche kommen.

Da ich gerne einmal nach Neapel reisen möchte, hat mich besonders interessiert, ob eine entsprechende Atmosphäre zwischen den Zeilen zu lesen ist. Gut, statt der salzigen Seebrise, Zitronenbäumchen und Pizza Napoli war dann etwas von Schweiß und Abgasen in der Luft und klebrigem Kopfsteinpflaster die Rede, das wollte ich jetzt nicht unbedingt lesen, aber vielleicht habe ich auch einfach zuviel Wunschdenken als die Realität im Kopf.

Es ist übrigens zum ersten Mal, dass ich den Vermerk lese "Der Sprachgebrauch der handelnden Figuren spiegelt nicht die persönlichen Ansichten des Autors wider". Ist der Sprachgebrauch so drastisch, dass man extra darauf hinweisen muss? Ich hatte in der Leseprobe nicht den Eindruck.

Leider konnte die Leseprobe nicht meinen Erwartungen entsprechen. Wenn es schon mit einem ermüdenden Dialog von über 20 Seiten beginnt, der Commissario ebenso übermüdet, verkatert und gelangweilt am Schreibtisch lümmelt und sein Gegenüber noch unsympathischer ist als die Hauptfigur - dann muss ich sagen: danke, aber nein danke.

Ich überlasse hier gerne anderen Lesern den Vortritt, die mit dem Schreibstil und den Charakteren mehr anfangen können.

Das Cover ist übrigens sehr gut gelungen und passt wiederum zu meiner Wunschvorstellung von Bella Napoli.