Beeindruckend und mystisch

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evelynm Avatar

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Mit dem Gebäude im Nebel und dem knappen Titel lädt das Cover nicht unbedingt zum Lesen ein. Doch ich lasse mich dadurch nicht täuschen und setze auf die Leseprobe. Und … ich wurde nicht enttäuscht.
Den Aufbruch einer Familie mit zwei Töchtern ins Wochenende unterbricht Eberhard Rathgeb mit Betrachtungen über das Leben und Andeutungen zu einem Erlebnis in der Vergangenheit. So gerät die Überraschung, die Lisa und Jakob mit dem Kauf eines Hause auf dem Land ihren beiden Töchtern machen möchten, für den Leser zu einer unheimlichen Ahnung, die sich wie der Nebel auf dem Cover mit jeder Zeile niederlegt. Dieser Eindruck verstärkt sich noch an der verlassenen Tankstelle kurz vor ihrem Ziel. Die seltsame Begegnung mit einem Jungen und einer schwarzen Katze sind für sich genommen nicht besonders unheimlich. Doch die Andeutungen zu einem Unglück schleichen sich in jedes Wort und wird noch durch den Sprachstil verstärkt: die direkte Rede wird nicht hervorgehoben und es gibt ganz lange, verschachtelte Sätze. Das erzeugt eine unterschwellige Spannung, die mich gepackt hat. Die Idee, dass jeder Mensch innerlich ein Buch über sein Leben schreibt, finde ich ganz interessant.