Beklemmende Atmosphäre, gewöhnungsbedürftiger Schreibstil

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annajo Avatar

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Jakob und Lisa haben sich einen Traum erfüllt. Oder vielmehr Lisas Traum. Von einem Ferienhaus abgelegen der Stadt an einem Wald. Die Töchter trödeln, sind aber schließlich doch abfahrtsbereit. Sie befürchten das Schlimmste und wollen am liebsten nah an Zuhause bleiben. Doch die Fahrt ist recht lang. Kurz vor dem Ziel muss die Familie tanken. Doch die Tankstelle ist ziemlich verlassen und Jakob findet zunächst keinen, bei dem er bezahlen kann. Plötzlich steht er einem merkwürdigen Jungen gegenüber, der ihm nicht ganz normal erscheint. Und auch die Nachfragen des Tankwarts zu dem Jungen tragen nicht zu seiner Beruhigung bei. Schließlich sind sie am Ziel, doch düsteres Unheil scheint sich zusammenzubrauen als die Mädchen im Wald der Katze von der Tankstelle wiederbegegnen.

Der Autor vermag es sehr gut, eine düstere und unheilvolle Atmosphäre zu schaffen. Die Andeutungen zwischendrin tragen zum aufsteigenden Herzrasen beim Leser bei. Besonders das Auftauchen der Katze und die Abgelegenheit des Ferienhauses lösen Beklemmung aus. Leider wird die Fahrt zunächst, vor allem in den Anfangspassagen, immer wieder durch philosophische Betrachtungen des Lebens gebremst. Hier merkt man schnell, dass es sich nicht allein um einen reinen Spannungsroman handelt, sondern dass den Autor auch die merkwürdigen Wendungen umtreiben, die das Leben nehmen kann. Schreibstil sowie Gedanken deuten auf einen gehobenen literarischen Anspruch dieses Buches hin. Meine Neugier konnte diese Mischung gut wecken, auch wenn der Leser dadurch bislang immer wieder einen Schritt von der Handlung zurücktritt. Ich bin gespannt, wie diese Mischung über die gesamte Handlung hinweg funktioniert und natürlich auch, was der Familie eigentlich passieren wird.