Anstrengend

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misspider Avatar

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Cooper begleitet eine Familie auf einem Stück ihres Lebensweges: Alltägliches, glückliche Momente in den Ferien und plötzliche Schicksalsschläge. Das Besondere an diesem Roman ist die Schreibweise: unglaublich lange, verschachtelte Sätze und eingebettete Dialoge ohne Anführungszeichen. Belanglosigkeiten, Freude und Leid werden im gleichen eintönigen Stil dargestellt. Das verlangt dem Leser einiges an Konzentration ab, denn läßt man sich einlullen, verpaßt man womöglich wichtige Stellen, da diese sprachlich und spannungstechnisch kaum herausstechen.

Allein durch dieses Stilmittel gelingt es dem Autor, die Beliebigkeit und Unabänderlichkeit des Lebens zu veranschaulichen - läuft im einen Moment noch alles in geregelten Bahnen, kann in der nächsten Sekunde bereits das Unheil zuschlagen. Die Zeit läuft unbeirrt und erbarmunglos weiter, ein endloser Strom, und die Wellen, die ein einzelnes Schicksal schlägt, gleichen höchstens einem Sandkorn, das nur im allernächsten Umfeld kleine Kreise zieht, bevor es gleich wieder in Vergessenheit gerät.

Vor allem deprimierend ist dieser Roman, veranschaulicht er doch die Gewissheit, dass der Mensch dem Leben ausgeliefert ist, dass das Schicksal jederzeit und jederort ganz nach Belieben und ohne Rücksicht zuschlagen kann. Aber es gibt auch einen kleinen Hoffnungsschimmer, wenn der titelgebende Cooper seine einfachen Weisheiten teilt, was er zum Glück gegen Ende des Buches tut.