etwas anderes erwartet

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deltajani Avatar

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Leider habe ich mir etwas völlig anderes unter diesem Roman vorgestellt. Ich habe eine mysteriöse, gruselige und nebelige Geschichte erwartet. Eine Familie kauft ein Ferienhaus für die Wochenenden und eine einsame, verlassene Tankstelle liegt auf dem Weg. Dabei geht es hier im Buch um viel mehr als "nur" eine böse Gestalt. Melancholisch und noch bedrohlicher als es wohl jeder Bösewicht sein kann kommt das Grauen hier langsam zum Vorschein. Es ist eine düstere Familiengeschichte, die dramatischer nicht verlaufen kann.
Leider hatte ich meine Probleme dem Schreibstil zu folgen, ich habe mich immer wieder an einen Schulaufsatz erinnert gefühlt. Als Leser ist man nur Zuschauer von außen, als wenn man ein Drehbuch oder eine Situationsbeschreibung liest. Dementsprechend konnte ich auch keinen Zugang zu der Familie finden - vor allem nicht zur Mutter die doch allem Anschein nach im Mittelpunkt zu stehen scheint. Die bedrückende Stimmung die ab einem gewissen Punkt herrscht geht auf den Leser über, auch wenn man nie so richtig erfährt was nun wirklich passiert ist.
Ich dachte, dass der rätselhafte Junge und die Katze die kurz auftauchen näher erläutert werden, eine wichtigere Rolle einnehmen. So weiß ich nun nicht einmal ob diese Figuren wirklich existierten oder nur Einbildung waren.

Leider ist das Buch für mich eine absolute Enttäuschung. Die Idee an sich war gut und natürlich bleibt ein Klos im Hals zurück. Aber tatsächlich überwiegt bei mir die Enttäuschung, vielleicht auch weil ich einen spannenden Thriller oder ähnliches erwartet hatte und kein melancholisches Familien-Drama. Auch wenn es aus der Masse der aktuell auf dem Markt erhältlichen Bücher heraus sticht. Ob es einem gefällt oder nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke hier werden sich die Geister scheiden, entweder man mag das Buch - oder eben nicht. Einen Mittelweg wird es eher nicht geben.