Mysteriös, unbefriedigend und verwirrend

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lara3009 Avatar

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Inhaltsangabe: "Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie
fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer
ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle?
Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren
schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird
aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle,
freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der
schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor."

Seiten: 139
Genre: Roman
Titel: 2,5/5
Cover: 5/5
Inhalt: 3/5
Schreibstil: 3/5
Charaktere: 1/5

Der Schreibstil ist eigentlich ganz gut, irgendwie gehoben und
außergewöhnlich. Ich dachte die fehlende wörtliche Rede würde mich
mehr stören, aber in diesem Fall lagen die Kritikpunkte woanders.
Irgendwie war das auslassen der wörtlichen Rede passend, da eh
nur von oben herab erzählt wurde und die Personen - meiner Meinung
nach - keine greifbare Rolle spielt. Man ist nur stummer Begleiter
in einem Roman, in dem selbst die Hauptcharaktere nicht viel zu
sagen haben. Für Charaktere konnte ich deshalb auch leider nur einen
gutgemeinten Punkt vergeben, die Charaktere wurden viel zu
oberflächlich erwähnt, sodass es schwierig war, sich ein richtiges
Bild von ihnen zu machen. Auch die Bandwurmsätze hätten mich in
einem anderen Buch vermutlich mehr gestört. Der Inhalt, welchen ich
später noch erwähnen werde - war ein größerer Kritikpunkt, weshalb
Bandwurmsätze und fehlende wörtliche Rede nicht allzu schlimm waren.
Trotzdem besteht das Buch hauptsächlich aus riesigen Sätzen und ich
meine wirklich riesig - bereits auf der zweiten Seite wird man von
einem Satz erschlagen, welcher 18 Zeilen lang ist. Also fast die
komplette Seite.
Als nächstes gehe ich detailliert auf meine Meinung und
den Buchverlauf ein, also falls man nicht gespoilert werden möchte,
nicht weiterlesen:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von dem Buch halten
soll und ob es mir gefallen hat oder nicht. Zum einen fand ich
es unglaublich spannend und ich konnte es nicht mehr aus der Hand
legen und habe es in einem Zug durchgelesen. Ich musste einfach
erfahren, was als nächstes passiert und wie sich alles zusammenfügt.
Zum anderen finde ich, dass letztendlich gar nichts geschehen ist.
Ich habe die ganze Zeit auf das große Finale gewartet und auf
irgendwas, was alles erklärt, aber das blieb aus.
Den Anfang fand ich echt vielversprechend und ja, sogar gruselig.
Eine 4-Köpfige Familie (Mutter, Vater und zwei kleine Töchter)
unternehmen einen Ausflug. Auf dem Weg dahin entdecken sie eine
scheinbar verlassene Tankstelle. Als der Vater jemanden sucht,
bei dem er bezahlen kann, entdecken die Kinder eine Katze. Der
Vater trifft einen seltsamen Jugendlichen. Als er später den
Tankwart antrifft, wird er auch von diesem gefragt, ob er einem
Jungen begegnet ist, aber man erfährt nicht, was es mit
diesem Jungen auf sich hat. Auch was es mit der Katze auf sich hat,
bleibt aus. Diese kommt zwar noch einmal vor, aber es werden
nur weitere Fragen aufgeworfen und keine beantwortet. Als die
Familie nämlich später an ihrem Ziel ankommt ist dort auch
diese Katze und alle fragen sich, wie das nur möglich ist. Es
ging spannend weiter. Während die Töchter mit ihrem Vater am
nächsten Morgen weggehen, bleibt die Mutter allein zurück. Ihr
passiert etwas schreckliches, aber man erfährt nicht was. Ich
habe gehofft, dass sich all das am Ende aufklärt, aber das war
reines Wunschdenken. Der Mittelteil war auch noch recht spannend:
Die Mutter, welche etwas schreckliches erlebt hat, fährt fort, um
darüber hinwegzukommen. Als sie wieder nach Hause kehrt, fahren sie
zurück an den Ort des Geschehens. Der Vater schwört seine Frau
keine Sekunde aus den Augen zu lassen, damit ihr nicht wieder
irgendwas zustößt, aber schon am Nächsten Morgen verlässt gemeinsam
mit den Kindern das Haus. Die drei sterben womöglich bei einem
Autounfall (bei dem auch die Katze involviert ist?), aber
wirklich feststehen tut davon nichts.
Den letzten Teil fand ich richtig schlecht, langweilig und
ereignislos. Die Erklärungen blieben wie gesagt aus und es
wurde nur oberflächlich beschrieben was die Frau ohne Mann
und Kinder macht. Sie lernt Cooper kennen, knapp 20 Seiten vor
Buchende, obwohl das Buch nach Cooper benannt ist und man
eigentlich denkt, dass er eine zentralere Rolle spielt, aber
vielleicht ist seine Rolle auch wichtig und ich habe es nur nicht
begriffen. Er erzählt von seinem Bruder, welcher meiner Meinung nach
nichts mit dem davorigen Buchverlauf zu schaffen hat, aber
vielleicht ist dort irgendeine unterschwellige Erklärung enthalten,
welche ich nicht kapiert habe. Am Ende nimmt sich die Mutter
scheinbar das Leben, aber genaueres erfährt man mal wieder nicht.
Das Ende bleibt wie alles in diesem Buch reine Spekulation.