Wortgewaltige Literatur

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kindder80er Avatar

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Eine Familie mit zwei Töchtern macht sich auf zu einem Wochenendausflug in ihr Landhaus. Alles scheint normal: Die Vorfreude, das Packen, das latente Maulen der Kinder.

Vor dem Ziel müssen sie tanken und finden eine verlassen wirkende Tankstelle vor. Die Kinder büxen aus und erkunden das neue Terrain samt einer seltsamen, einäugigen Katze. Bis dahin auch noch relativ normal.

Irgendwann taucht ein Jugendlicher auf, der augenscheinlich zur Tankstelle gehört. Dieser verhält sich eigenartig und unpassend und der Familienvater ist verwirrt. Als dieser Junge ihnen mit der Katze auf dem Arm zum Abschied eigenartig zulächelt, wird dem Vater kurzzeitig unwohl.

Was die Familie nicht ahnt, aber der Erzähler in literarischer Schreibweise schon jetzt andeutet ist, dass sich etwas Unheilvolles über ihren Köpfen zusammenbraut, das sie nicht beeinflussen oder gar stoppen können.

Die Familie aber wischt komische Gedanken weg und will sich am neuen Haus erfreuen. Als die Kinder kurz nach der Ankunft aber exakt dieselbe Katze am Haus sehen, beginnen die merkwürdigen Ereignisse. Wie kann es sein, dass eine Katze schneller als ein Auto ist? Ist der unheimliche Junge auch hier irgendwo? Was wird passieren?

Der Schreibstil ist in der Tat gewöhnungsbedürftig. Er ist nicht nur verschachtelt und bildgewaltig, sondern auch gerade zu Anfang schwer zu lesen, da die wörtliche Rede nicht gekennzeichnet ist. Nach 20 Seiten war das aber für mich kein Problem mehr und ich habe mich daran gewöhnt.

Auch waren die 139 Seiten an einem Nachmittag weggelesen. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Und obwohl es keine "richtige" Aufklärung gibt und Erklärungen nicht auf dem Silbertablett präsentiert werden, hat mich das Buch gefangen genommen und ich habe es nicht frustriert zu gemacht.

Wer einen übersinnlichen Thriller erwartet, wird allerdings enttäuscht werden. Es ist eher die Wortgewalt, die es lesenswert macht!