Zeit der Katze

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milena Avatar

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Ich möchte meiner Rezension ein Zitat aus dem Buch voranstellen. "Die Angst vor dem Werden ist groß, und sie führt vorzeitig zum Tod. Wenn sie uns packt, dann stiehlt sie uns das Leben, sie nimmt uns die Luft zum Atmen. Dabei lebt alles nur, weil es sterben wird." (S. 128)
Dieses Zitat steht für den philosophischen Überbau des Buches und exemplarisch für den Schreibstil von Eberhard Rathgeb. Die eigentliche Handlung ist dürr und schnell erzählt. Jakob und seine Frau Lisa, machen sich mit den Töchtern Nora und Carlotta auf den Weg ins Ferienhaus, das die Kinder noch nicht kennen. Auf dem Weg dorthin müssen sie tanken und kommen an eine heruntergekommene Tankstelle. Dort trifft Jakob auf einen merkwürdigen Jungen, der ihm auf der Suche nach dem Tankstellenbesitzer in einem Schuppen begegnet und eine Melone zuwirft, die krachend zu Boden wirft und auseinanderbricht. Deutet dieses Bild auf die auseinanderbrechende Familie hin? Die Kinder machen Bekanntschaft mit einer einäugigen schwarzen Katze, die später wieder am Ferienhaus auftaucht, obwohl dies entfernungsmäßig nicht möglich ist. Von Anfang an liegt eine düstere und bedrohliche Atmosphäre über der Erzählung, die mit dem Auslöschen der ganzen Familie endet. Das Buch nimmt schnell gefangen und man kann es nicht aus der Hand legen, weil man nach einer Aufklärung sucht. Es lässt den Leser dann aber deprimiert und sehr nachdenklich zurück.