Bier taugt doch für die gehobene Küche

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saralie Avatar

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Ich finde es toll, dass sich ein Kochbuch auch mal vom Wein weg in die tollen neuen Tiefen des Craftbieres wagt. Die Auswahl an Brauereien finde ich gut und passend, um einen Überblick über die unendlichen Tiefen der Brauereien-Landschaft zu bekommen.
Ein gutes Bier, dass Tiefgang und Aromen aufweist, die dem des Weines ähneln und doch unterschiedlich sind hat es verdient, als Speisebegleiter genannt zu werden. Ein Pils ist zur Erfrischung gut, aber als Gegenüber zu einem Essen, bei dem man viel Wert auf Zutaten und Gewürze legt, kann es nicht wirklich sein - da hat es den Stellenwert von Wasser oder Limonade. Aber ein gut gebrautes, aromatisches Craft-Bier, dass man nicht aus der Flasche trinken kann und darf, dass schwer und aromenreich ist wie Rotwein - das will genau wie Wein auf ein Gericht abgestimmt sein. Und hier setzt dieses Buch an.
Besonders toll finde ich auch die Portraits der Brauer, die sich wunderbar in die Rezepte eingliedern.
Süße, schwere dunkel Nachtische - dazu passt am Besten ein Bier, dass diesen Charakter ausgleicht und auch erweitert - genauso wie das Kürbis-Entengericht, zu dem ein Pumpkin-Ale (das allerdings in Deutschland leider viel zu schwer zu bekommen ist) ideal passt.

Alles in Allem ein tolles Buch, das leckere Rezepte mit dem jeweiligen Bier verbindet und damit neue Wege geht - und so den Menschen in Deutschland vielleicht auch die Craft-Bier Begeisterung näher bringt, die es in den USA schon seit ein paar Jahren gibt - und das Bier von dem Image befreit, nicht zu anspruchsvoller Küche zu passen.