Probefahrt

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heroemil Avatar

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Die Leseprobe hat mir seinerzeit gut gefallen, zumal diese nicht alltägliche, aber aktuell neue Thematik einiges zu bieten hat. Laut Buchbeschreibung und Klappentext sollte es sich um einen Thriller handeln, der im Umfeld der Autoindustrie angesiedelt wurde.

Anfänglich erfüllte der Roman meine Erwartungen. Im weiteren Verlauf ging es dann fast ausschließlich um Geschäfte und Machenschaften mit Oldtimern. Zugegeben, auch ein interessantes Thema. Leider verdrängte sie die eigentlich angekündigte Geschichte um die Gefahren des autonomen Fahrens. Ich hatte erwartet, dass sich der Autor, sich näher mit dieser Technologie beschäftigt hätte. Oldtimer sind oldschool, autonome Fahrzeuge sind hingegen Hightechprodukte. Hier wurden Technologien, die unterschiedlicher nicht sein können, vermischt. Insofern wurde das Thema verfehlt.
Eine technische Manipulation macht aus einem Oldtimer schließlich noch lange kein autonom fahrendes Auto.

Der Schreibstil des Autors, den ich bislang nicht kennengelernt hatte, hat mir anfangs schwer zu schaffen gemacht. Ich hatte große Probleme, den Sinn des Geschriebenen zu erfassen und in das Buch reinzukommen. Der Schreibstil wirkte auf mich mehr protokollierend als erzählend. Die gedanklich geführte Konversation mit Steve McQueen hingegen fand ich interessant. Sie hinterließ einen tiefen Einblick in die Psyche des Protagonisten.
Zwischendurch war ich geneigt, das Buch aus der Hand zu legen und noch einmal von vorne zu beginnen. Ab Kapitel 31 wurde der Schreibstil unterhaltsamer und die Geschichte spannender.

Nach wie vor habe ich ein Problem damit, das Buch als Thriller einzuordnen. Es fehlen einfach die dafür erforderlichen Merkmale dieses Genre.
Ich möchten diesen Roman daher eher als Wirtschaftskrimi einstufen, der unter den Oldtimerfans sicherlich als solcher seine Leserschaft finden wird.

Entgegen den Erwartungen aus der Leseprobe wirkt das Gelesene auf mich zusammenhanglos ohne ein befriedigendes Ende.