Beziehungsstatus: Drama

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
straßenprinzessin Avatar

Von

“Also, fürs Protokoll, ihr Sternschnuppen und ollen Konfetti, und auch an alle Schmetterlinge im Bauch: Ich möchte, dass Ben Interesse an mir hat. Was ich dann damit mache, weiß ich noch nicht, aber das kann ich dann ja immer noch entscheiden.“ (S. 156)

Hach, hinter diesem wirklich wundervollen Cover steckt leider nur eine mittelmäßige Story, die MICH so oft in den Wahnsinn getrieben hat.

Was ist nur mit Natasha alias Sasha und Ben los? Beide Figuren sind für mich leider fast gar nicht sympathisch, dafür doppelt so nervig. Irgendwie viel es mir total schwer, die beiden anzunehmen, wobei durchaus Potenzial, vor allem im weiteren Verlauf, da war. Manchmal gab es so Momente, da dachte ich: Ah, jetzt ist der Knoten zwischen uns geplatzt und ein paar Seiten später war er wieder fester denn je.
Das hat mich selbst unglaublich genervt, denn mit ihren Nebenfiguren hat die Autorin voll ins schwarze getroffen. Die sind, auch wenn nur selten vorhanden, so unglaublich liebenswert und toll gezeichnet. Meiner Meinung nach haben gerade die Nebencharaktere dafür gesorgt, dass die Hauptcharaktere die ein oder andere gute Figur gemacht haben, was eigentlich unglaublich Schade ist.
Ben kommt für meinen Geschmack viel zu wenig zu Wort und bleibt deshalb ziemlich blass. Zwar erfährt man, wie er tickt, aber es gibt keinerlei Entwicklungen. Ben ist eben Ben, am Anfang, in der Mitte, am Ende.
Und Sasha, hach, von ihr bin ich am meisten enttäuscht. Vielleicht hatte ich auch einfach falsche Erwartungen an sie, ich weiß es nicht. Eigentlich hatte ich auf ein taffes Girl gehofft, natürlich mit ein bisschen kitsch und Liebesirrsinn, aber wesentlich gefestigter und kämpferischer, einfach etwas zielstrebiger.
In ihrer Danksagung schreibt die Autorin E. Winter: “Ich hoffe sehr, dass ihr Sasha genauso lieb gewonnen habt wie ich selbst. Mich hat sie inspiriert, sich nicht verbiegen oder einschüchtern zu lassen. Euch vielleicht ja auch?“
Ähhhm, Nein, Nein, doppelt NEIN! Reden wir hier wirklich von der selben Protagonistin? Nicht verbiegen? Nicht einschüchtern lassen?
Reden wir wiiiirklich von Natasha Elisabeth Anderson? Die, die unter Druck auch mal stottert, sich in der Bibliothek versteckt, total neurotisch ist, ihre Familie non stop belügt (Arbeit / Ben), die alle 10 Minuten in Selbstzweifel ausbricht und sich alle 15 Minuten selbst belügt? Die, die nicht ein mal für sich selbst eingetreten ist und jede Erniedrigung einfach weggeschwiegen hat?
Nope, ich bin nicht überzeugt, beeindruckt oder gar inspiriert worden von ihr!
Ich bin genervt und unglaublich enttäuscht und das von beiden. Ihre Beziehung, oder was auch immer das zwischen den beiden ist, ist total toxisch! Ich war ehrlich gesagt über jede Szene froh, in der die beiden sich aus den Weg gegangen sind, denn dann waren sie wesentlich authentischer.
Ihre Nähe zueinander ist ein Krampf und ein wahrer Kampf. Vielleicht liegt es daran, dass beide noch nicht einmal zu sich selbst gefunden haben, vielleicht aber auch ein bisschen am Erzählstil.
Das ganze ist irgendwie so holprig. Innerhalb eines Kapitels hüpft man von Szene zu Szene. Wenn der Verlauf etwas fließender wäre, wäre ich vielleicht ein bisschen mehr begeistert gewesen.

Aber so ..., naja, richtig überzeugt bin ich nicht. ABER, und das muss ich trotz meiner nörgelei zugeben, bin ich interessiert genug, um mir Band 2 zu kaufen. Ich schätze, der Irrsinn von Sasha und Ben ist ansteckend!
Ich glaube, dass die Autorin ein unglaubliches Potenzial hat und möchte gerne herausfinden ob sie das für Teil 2 nutzt.

Crazy in Love ist für MICH ein gewöhnlicher Roman, der mich nicht besonders beeindruckt hat, aber auch kein total Ausfall war. Kann man lesen, muss man aber nicht …