Crazy? – Eher nicht

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monika_brigitte Avatar

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Teil I von III

„Ist es nur ein Spiel, oder meint Ben es ernst? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden und meinen Kopf wieder freizubekommen, aber traue ich mich, mit ihm in die Sterne zu schauen?“ (S. 141)

Sasha hat einen Traum – Medizin in der Yale-Universität zu studieren und Ärztin zu werden -genau wie ihr verstorbener Vater. Doch dazu muss sie an das andere Ende des Landes reisen und ihr Senior-Year an der renommierten, privaten High-School in Boston begehen. Wohnen wird sie bei ihrer Familie väterlicherseits, die Familie, die sie noch nie zuvor gesehen hat. In der neuen Schule trifft sie auf den anscheinend versnobten, aber sehr gutaussehenden Benjamin Ferguson.

Mich erinnerte diese New Adult Geschichte in ihren Grundzügen an Mona Kastens Save-Reihe. Sasha ist ehrgeizig und durch einen Zufall gelangt sie an Informationen, die Ben gefährlich werden können. Er will sie kennenlernen, um sie einschätzen zu können.

Allerdings unterscheiden sich die zwei Geschichten bei näherem Hinsehen entscheidend. In „Crazy in Love“ lösen sich die Konflikte zu schnell auf, verlieren dadurch ihre Glaubwürdigkeit. Nach einer Auseinandersetzung, zum Beispiel, gehen sie sich tage- bis wochenlang aus dem Weg, begegnen sich dann wie zufällig, schauen sich lange an, und alles ist wieder gut. Dadurch wirkte der Cliffhanger am Ende nicht spannend.

Durch die offensichtlichen Parallelen musste ich beim Lesen immer wieder an die Vorgehensweise von Mona in ihrer Geschichte denken und es verlor sich für mich die Spannung und unwillkürlich verglich ich die Protagonisten, die Story und die Schreibweise. Mona Kastens Maxton Hall Trilogie empfinde ich persönlich als schlicht besser ausgereift, obwohl ich hier nur die beiden ersten Teile vergleichen kann.

Der Schreibstil von Emma Winter hat mich manches Mal verwirrt. Öfters war nicht ganz klar, ob es sich um eine Aussage des Protagonisten handelte( da der Satz in Anführungszeichen gesetzt war), oder um einen Gedanken, den er aussprechen wollte, aber es nicht tat. Einige Schusseligkeitsfehler sind mir zudem aufgefallen, die meinen Lesefluss behindert haben („du“ statt „die“ usw.). Da hätte die Korrektur gründlicher ausfallen können.

Fazit
>>Crazy In Love<< ist eine süße, niedliche aber austauschbare Liebesgeschichte, der Auftakt einer Trilogie. Der New-Adult-Roman ist perfekt für eine lockere Unterhaltung, eine cupcakesüße Romanze für Kaffeeliebhaber á la Save-me-Reihe für entspannte Momente.

Crazy In Love| Emma Winter|1. Teil einer Trilogie| Forever by Ullstein Buchverlage GmbH| 322 Seiten| August 2020| 12,99€