Fesselnder Schreibstil, aber nicht vollkommenen überzeugende Geschichte

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Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht wirklich gut und ohne den Klappentext hätte ich mich vermutlich nicht weiter mit dem Buch beschäftigt. Ich finde dabei besonders die Kombination von rosa und gelb bzw. gelb eher schwierig. Sie wirkt in meinen Augen einfach eine Spur zu kitschig, ich hätte es besser gefunden, wenn die Schrift einfach in schwarz gehalten worden wäre.

Die Geschichte gefiel mir da besser: Sasha Andersons Traum ist es Medizin in Yale zu studieren, deswegen entschließt sie sich zu dem radikalen Schritt im letzten Jahr noch ihre Schule zu wechseln und an die angesehene Weston High in Boston zu gehen. Dazu zieht sie von Santa Barbara zu der Familie ihres Onkels an die Ostküste. Doch das neue Leben ist schwieriger als gedacht, die Kurse anspruchsvoller, die anderen Schüler arroganter und ihre Familie ignoriert sie größtenteils. Dann allerdings findet sie das größte Geheimnis des coolen Benjamin Ferguson jr. heraus und dieser geht mit ihr einen Deal ein, damit sie ihn nicht verrät. Schnell werden sie mehr als nur Zwangsverbündete, doch das Leben in der Bostoner High Society ist nicht immer leicht, besonders nicht, wenn du nicht dazugehörst…

Ich mochte den Schreibstil der Autorin während des Lesens außerordentlich gerne und habe vor allem die ersten zwei Drittel des Buches fast in einem Zug durchgelesen. Der locker, leichte und wunderbar fließende Schreibstil sorgen dafür, dass sich schnell, diese ‚Nur-noch-ein-Kapitel-Gefühl‘ einstellt.
Leider bleibt dies aber nicht bis zum Ende bestehen.

Woran genau das liegt, ist für mich schwer zu fassen. Einer der Gründe ist vermutlich, dass es unglaublich viele Parallelen zu einer anderen Young Adult-Reihe gibt und diesen Vergleich kann Crazy in Love leider nur verlieren. Dadurch wirkte es für mich an manchen Stellen eher wie ein Abklatsch als ein Original. Das liegt auch daran, dass die Figuren mich nicht vollkommen überzeugen können. Ich mag Sasha durchaus und auch Ben ist mir nicht unsympathisch, aber die Handlungen beider sind nicht wirklich nachvollziehbar. Erst finden sie sich blöd, dann gehen sie eine Zweckgemeinschaft ein und dann sind sie plötzlich verliebt. Das ist der typische Ablauf einer Liebesgeschichte, aber hier wirkt es nicht so ganz natürlich und dadurch, dass es immer wieder unangekündigte Zeitsprünge gibt, zu abrupt. Mir fehlt die Zeit sich zusammen mit Sasha in Ben zu verlieben, die Magie der beiden greifen zu können und bei jedem Problem mitzuleiden. Ich beobachte hier zwar die Entwicklung ihrer Beziehung, aber ich fiebere einfach nicht so richtig mit und wenn mir dieses Gefühl fehlt, fällt es mir immer schwer, mich so richtig für ein Buch zu begeistern. Zudem sind vor allem die Handlungen zum Ende des ersten Bandes der Trilogie hin unglaubwürdig und ich hätte das Ende schon einen Tick früher gesetzt, als es hier gemacht wurde, damit ein anderer Cliffhanger entstehen kann.

Alles in allem klingt das eher negativ, ich habe es während des Lesens allerdings anders empfunden. Vor allem am Anfang war ich regelrecht begeistert von dem tollen Schreibstil und habe die Seiten nur so verschlungen, zum Ende hin allerdings fiel mir die Ähnlichkeit zu der anderen Reihe mehr und mehr auf und ich konnte häufig nicht nachvollziehen, warum die Personen auf eine bestimmte Art handelten.