Guter Start, enttäuschende Entwicklung

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wolkenschloss Avatar

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Eine Schönheit ist das Cover wahrlich nicht, aber auffällig. Und zum Glück finde ich es gedruckt nicht ganz so schrill wie die Bilder online. Aber Fan bin ich vom Cover absolut nicht, finde es auch irgendwie nichtssagend und langweilig – abgesehen von der auffälligen lila-pinken Farbe...
Bei dem bunten Buch handelt es sich um die Geschichte von Sasha und Ben bzw. im Grunde ist es erst das erste Drittel der Geschichte, es folgen schließlich noch zwei Bücher. Obwohl es von dem Hin und Her, was es zwischen den beiden gab auch locker bereits der Abschlussband gewesen sein könnte. Grob gesagt: Bens Familie ist reich, sein Leben bereits durch den Vater seit seiner Geburt vorgeprägt, denn wenn man denselben Namen wie sein Vater trägt, muss man auch genau denselben Weg einschlagen, doch Ben hat so gar keinen Bock auf Medizin. Sashas Familie ist nicht reich, jedenfalls nicht ihre Mutter. Und sie tut alles dafür genau das gleiche zu machen wie ihr verstorbener Vater, denn sie will unbedingt Medizin in Yale studieren, doch dafür muss sie es schaffen sich auf der Privatschule von Ben und ihrer Cousine durchzusetzen, tausende Meilen von zuhause und ihrer Mutter entfernt.
Die Leseprobe hatte mir richtig gut gefallen. Ich mochte die Idee, dass Sasha ihren Lebenstraum mit einem Neustart verwirklichen will und dabei Ben kennenlernt. Doch irgendwie hat die Autorin das alles nicht so wirklich gut umgesetzt in meinen Augen. Je mehr ich über das Buch nachdenke, um die Rezension zu schreiben, umso mehr Lücken und Ungereimtheiten fallen mir auf. Zunächst einmal muss ich sagen, dass mich die Geschichte an die Save-Reihe von Mona Kasten erinnert hat, die jedoch deutlich besser strukturiert und geplottet war als Crazy in Love. Ja, mich hat das Buch mitgerissen, ich habe es super schnell gelesen und hatte auch irgendwie Spaß dabei, aber es gab viel zu oft diese Momente: „Was, woher kommt denn jetzt der Sinneswandel oder diese Wendung?“ Ich möchte an dieser Stelle natürlich auch keine Spoiler verbreiten, aber beispielsweise als Ben und Sasha ihre erste offizielle Verabredung hatten, waren sie sich einig, dass niemand sie zusammen sehen soll und dann gehen sie zum Abschluss noch in eine Bar, die mehrmals beschrieben wurde, wenn Ben dort mit seinen Kumpels abhängt. Das leuchtet mir nicht ein. Dann gab es am Laufenden Band Sinneswandel bei bestimmten Personen. Plötzlich sind zum Beispiel die Cousine oder die Großmutter super nett zu Sasha und helfen ihr. June redet beim ersten Treffen nicht mal mit ihr und plötzlich sind sie Freundinnen. Auf der einen Seite will Sasha nichts mit Ben zu tun haben, wenn ich umblättere haben sie sich plötzlich verabredet.
Dann hat mich gestört, dass alles, was so passiert immer nur recht kurz angesprochen wird und dann offenbar wieder vergessen wird. Es gab da beispielsweise eine extreme Szene nach etwa zwei Drittel, das wäre für mich der perfekte Cliffhanger fürs Ende gewesen, aber stattdessen gibt es noch circa weitere 100 Seiten und am Ende ist die letzte Szene nicht soo unglaublich spannend, dass ich jetzt sagen würde, ich muss dieses Buch ganz, ganz dringend weiterlesen. Und die Szene, die ich zum Cliffhanger gemacht hätte, ist auch nur richtig kurz Thema und plötzlich haben sich alle wieder versöhnt. Gegen schnelle Aufklärung von Missverständnissen und Ungereimtheiten habe ich echt nichts gegen, aber ich brauche das ehrlich gesagt nicht alle 50 Seiten. Ich denke ich werde Band zwei noch eine Chance geben stimmiger rüberzukommen und mir besser zu gefallen, aber ich weiß nicht, ob ich zurzeit noch einen dritten Band lesen würde...