tolle Grundidee mit viel potenzial nach oben.

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Bei Crazy in Love handelt es sich um den Auftakt einer Reihe um Sasha und Ben.
Da die Teile auf einander aufbauen sollte man die Teile in der richtigen Reihenfolge lesen. Da der zweite Band bereits im Juni erscheint, muss man nicht lange warten bis es weitergeht. Auch Band 3 erscheint recht zeitnah.
Cover, Klappentext und Leseprobe haben mich sehr neugierig gemacht und ich hatte mich total auf das Buch gefreut.

Der Schreibstil hat mir größtenteils echt gut gefallen und war angenehm zu lesen. Ich habe schnell in die Geschichte hineingefunden und durch die lockere Art war ich auch schnell fertig. Emma hat die Dinge toll beschrieben, sodass ich mir vieles toll vorstellen konnte.

Das Buch wurde abwechselnd aus Sicht von Ben und Sasha erzählt, wobei Bens Kapitel deutlich weniger sind. Und obwohl die abwechselnden Sichten einem einen besseren Einblick in die Gedanken der Protagonisten geben soll, konnte ich weder Ben noch Sasha immer nachvollziehen. Und wirklich kennen tue ich die beiden nach Band 1 auch nicht.

Beide sind sehr unreif, sprunghaft und teilweise wirklich anstrengend. Mir hat die Entwicklung gefehlt, denn beide sind am ende genauso wie man sie am Anfang kennengelernt hat. Man weiß über die beiden nicht viel, es wurde nur angerissen, aber die Gründe dahinter bleiben verborgen. Sashas Traum in Yale Medizin zu studieren und dann wie ihr Vater in die Forschung zu gehen, rückt während der Erzählung immer wieder in den Hintergrund. Sasha will alles im Leben kontrollieren, weshalb sie auch für wirklich jede Lebenssituation Listen schreibt. Selbst für mögliche Gespräche hat sie welche. Und obwohl sie sich zwanghaft an die Listen hält, handelt sie unüberlegt und mit Vorurteilen. Die meisten Entscheidungen und Denkweisen der beiden, konnte ich leider gar nicht nachvollziehen. Der ständige Wechsel zwischen sie hassen sich und sie lieben sich, war sehr anstrengend und hat mir die Freude am Buch genommen.

Normalerweise bin ich ein großer Fan von Nebencharakteren, weil sie immer für eine Abwechslung sorgen, aber leider waren sie mir hier alle zu gleich. Keiner konnte mit seiner Art herausstechen und somit ist mir leider keiner wirklich im Gedächtnis geblieben. Immer wieder kamen neue dazu, mit denen Sasha auf einmal sehr gut befreundet war und ihnen alles anvertraute. Leider konnte ich auch hier nicht immer alles nachvollziehen.

Fazit:
Ich denke, dass die Autorin eine fantastische Idee hatte, aber leider zu viel wollte. Wenn man das ein oder andere Problem weggelassen hätte und dafür den Fokus auf eins gelegt hätte, wäre es möglicherweise angenehmer zu lesen. So hätte die Autorin mehr auf die Gedanken, Ursachen und Gefühle eingehen können. Da so viele Probleme aneinandergereiht waren, fehlte die Zeit die Gefühle der Protagonisten detailliert zu beschreiben. Den Protagonisten wurde die Zeit genommen, sich mit den neuen Geschehnissen zu befassen. Ich hatte ein wenig das Gefühl, das die Geschichte nach einer Liste aufgebaut wurde, in der nach und nach ein Punkt abgehakt wurde.

Mir tut es für das Buch gerade so leid, das es mich nicht überzeugen konnte, denn es hatte ein wirklich interessantes Grundgerüst und mit einem recht angenehmen Schreibstil. Daraus hätte man wirklich eine tolle und einzigartige Geschichte machen können, auch wenn das in diesem Genre schwer ist. Aber leider hat es mich sehr an die Maxton Hall Reihe erinnert. Sowohl einzelne Punkte in der Handlung (Reicher Junge will einen anderen Weg gehen, wie den der sein Vater will. Mädchen liebt es, Listen zu schreiben. Und auch die Probleme im Freundeskreis) als auch das ständige hin und her haben mich sehr an die Bücher von Mona Kasten erinnert.

Und auch wenn die Klappentexte der beiden anderen Bücher darauf schließt, dass das hin und her weiterhin ein Großteil der Geschichte ausmacht, bin ich neugierig. Denn ich habe ein paar offene Fragen, die ich gerne beantwortet haben möchte.