Ist Geld wirklich alles?

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amarasummer Avatar

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Meine Meinung
Ich bin ursprünglich durch den Film auf dieses Buch aufmerksam geworden. Nur das ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wusste, dass die Verfilmung auf einem Buch basiert. Entdeckt habe ich das Buch das erste Mal bei Vorablesen (Leider habe ich damals nicht gewonnen). Als das Buch dann ein paar Wochen später in die Buchläden kam, habe ich es mir sofort gekauft. Auch wenn ich recht schnell feststellen musste das Buch und Verfilmung sich nur bedingt ähneln, konnten mich beide Versionen auf ihre Art begeistern.

Bei „Crazy Rich Asians“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie. In deren Mittelpunkt Rachel Chu und Nicholas "Nick" Young stehen. Beiden leben sie in New York und haben sich durch ihre Arbeit an der NYU kennen gelernt. Während Rachel als Ökonomie Professorin arbeitet und aus einfachsten Verhältnissen kommt, weiß sie über den familiären Hintergrund ihres Freundes überhaupt nichts. Erst als Nick sie einlädt, ihn zur Hochzeit seines besten Freundes aus Kindheitstagen zu begleiten, trifft sie das aller erste Mal auf seine Familie. In Singapur wird Rachel jedoch mit einer Welt konfrontiert, von der sie regelrecht überrollt wird und so nimmt das Chaos seinen Lauf.

Wer die Verfilmung gesehen hat, der wird sehr schnell merken, dass die Menge an Charakteren, die im Buch eine Rolle spielen, sehr viel umfangreicher ist. Mir hat der Stammbaum, der auf den ersten Seiten des Buches zu finden ist, sehr geholfen. Leider handelt es sich hier bei lediglich um einen Bruchteil aller Charaktere. Der Leser bekommt hier nur eine Übersicht über Nicks Familie. Mit jedem weiteren Kapitel tauchen aber immer mehr Freund und Bekannte sowohl von Nick als auch von seiner Familie auf. Wer also nicht aufmerksam genug liest, der könnte recht schnell den Überblick verlieren.

An dieser Stelle möchte ich lediglich auf Rachel und Nick genauer eingehen, denn alles andere würde meiner Meinung nach viel zu sehr spoilern. Rachel war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch. Sie ist eine wundervolle junge Frau, die von den meisten Menschen, denen sie begegnet, auf Anhieb ins Herz geschlossen wird. Für mich war es daher wenig verwunderlich, dass sie mit Nicks Familie so überhaupt nicht warm geworden ist. Stellenweise ist das Aufeinandertreffen zwischen Rachel und Nicks Familie so heftig, dass mir Rachel richtig leidgetan hat.

Nick konnte ich zu Beginn des Buches leider nur schwer einschätzen. Denn der Leser weiß zu Beginn der Geschichte nur das über Nick, was auch Rachel bekannt ist und das ist alles andere als viel. Erst als die beiden in Singapur landen und Nicks Familie und Freunde Teil der Handlung werden, bekommt der Leser erste Informationen über Nick und von da an konnte auch ich mir ein Bild über ihn machen. Nick scheint bereits klare Pläne für seine Zukunft zu haben und was mir besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass Nichts und Niemand ihn von diesen Ideen abbringe kann. Das konnte mein anfängliches Misstrauen ihm gegenüber in Sympathie verwandeln.

Ich möchte gar nicht so detailliert auf diesen Aspekt des Buches eingehen, aber die Welt der Superreichen wird sehr umfangreich beschrieben. Was mich bei einer anderen Art von Geschichte möglicherweise gestört hätte, hat mir bei diesem Buch sehr gut gefallen. Mit jeder weiteren Beschreibung taucht man als Leser ein kleines Stücken weiter in diese unglaublich faszinierende Welt ein und irgendwann lässt sie einen nicht mehr los.

Eins habe ich definitiv gelernt. Wer nicht in diese Welt hineingeboren wurde und in ihr aufgewachsen ist, der kann sich noch nicht mal Ansatzweiße vorstellen, wie glamourös und abgehoben diese Leute leben. Ihre Welt hat jegliche Form von Berührungspunkten mit der Realität verloren und ist mehr als nur verrückt. Oder wie hat es Rachels beste Freundin Peik Lin so herrlich treffend formuliert. – „Ich hab keine Ahnung, wer diese Leute sind, aber eins kann ich dir sagen: Sie sind reicher als Gott persönlich.“

Erzählt wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Natürlich wird ein Großteil aus der Sicht von Rachel und Nick erzählt, aber einige Kapitel erlebt der Leser auch aus der Sicht von Nicks Familie.

Mit knapp 600 Seiten ist das Buch wohl alles andere als kurz aber wer erst einmal in diese einzigartige Welt eingetaucht ist, der will sie am liebsten nie wieder verlassen. Ich war am Ende so süchtig nach diesem Buch, das ich regelrecht traurig war, als ich die letzten Seiten gelesen hatte. Von daher warte ich nun sehnsüchtig auf die nächsten beiden Bände.

Fazit
Kevin Kwan ist mit diesem Buch eine absolut außergewöhnliche Reise in die Welt der Superreichen gelungen. Die so bildgewaltig daher kommt, dass es einen regelrecht verschlingt. Ich konnte dieses grandiose Meisterwerk keine Sekunde aus der Hand legen. Von mir gibt es daher eine ganz klare Leseempfehlung.