Reich ist nicht gleich reich

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layakaichi Avatar

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Wenn der Manager eines Hotels auf einen herabblickt, kann man ihm am besten eins auswischen, wenn man das Hotel kurzerhand kauft und den Manager bittet zu gehen.

Dafür benötigt man natürlich das nötige Kleingeld, aber das sollte im Fall der Leute in diesem Buch eigentlich kein Problem sein. Denn wenn sie eins haben, dann Geld. Soviel, das Kleingeld für sie eine ganz andere Bedeutung hat als für uns Normalsterbliche. Was schon mal zu Situationen führt wo ich als Leserin nicht wusste ob ich lachen, weinen oder nur ungläubig den Kopf schütteln sollte.

Kevin Kwan hat mit seinem Buch „Crazy Rich Asians“ alle drei Nerven getroffen und mich gleichzeitig mit seinem locker-leichten Schreibstil an die Seiten gefesselt. Das er mittels kleiner Fußnoten auch schon mal Seitenhiebe verteilt tut sein übriges zu diesem Lesevergnügen. Das Buch im Gesamten ist einfach nur sehr unterhaltsam und voller Witz. Wirkt mal überspitzt, kann aber auch ernste Töne anklingen lassen. Dazu noch eine gute Portion Klatsch und Tratsch und die ein oder andere Intrige und eine Prise Arroganz und fertig ist eine sehr gelungene Mischung.

Die aber natürlich nur mit den richtigen Charakteren ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. Und dies tut sie. Das Hauptaugenmerk ist auf Rachel und ihren Freund Nick gerichtet, der sie seinen Verwandten und Freunden in Singapur vorstellen will. Aber auch viele andere lassen uns teilhaben an ihrer Sicht auf die Dinge und Ereignisse dieser Geschichte. Das Buch ist so voll mit Eltern, Tanten, Onkeln, Geschwistern, Cousins und Freunden, dass man schon mal den Überblick verlieren kann, wer zu wem gehört, aber zum Glück ist vorne im Buch ein kleiner Stammbaum, der versucht etwas Klarheit ins Dunkel zu bringen – was aber auch nicht immer hilft.

Für mich war das Buch ein großes Lesevergnügen. Und da dies der erste von drei Teilen war, freue ich mich schon darauf zu erfahren wie es wohl weitergeht. (Auch wenn ich mich immer noch frage wieso das Buch ausgerechnet knallrosa sein musste.)