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Eine sympathische Ermittlerin

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matheelfe Avatar

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Keye Street ist Asiatin. Nach dem Tod ihrer Großeltern wurde sie von einem Ehepaar in Georgia adoptiert. Zwei Jahre später erhält sie einen Bruder. Auch er wurde adoptiert und ist Afroamerikaner. Keye arbeitete beim FBI anfangs als Special Agent, später als Kriminalpsychologin oder Profilerin. Leider wurde sie entlassen, da sie Alkoholprobleme hatte. Nach einem Entzug und der Trennung von ihrem Mann machte sie sich selbständig. Sie arbeitet als Detektivin. Der Job ist gefährlich, denn sie beschäftigt sich auch mit Kautionseintreibung und Zeugenzuführung.

Ab und zu besucht sie in ihrer Detektei Lieutenant Aaron Rauser. Er ist ein alter Freund von ihr. Aber mehr war da nie.

Obwohl Keye nicht mehr für das FBI arbeitet, bittet Aaron sie um Hilfe. Ein Serientäter treibt sein Unwesen. Vier Opfer kennt man. Es gibt drei Besonderheiten:

1. Zwischen den Opfern scheint es keinerlei Gemeinsamkeiten zu geben.

2. Der Täter mordet in den Wohnungen der Opfer, und sie öffnen ihm die Tür und lassen ihn ein.

3. Der Täter hat bisher keinerlei Spuren zurückgelassen.

Außerdem spielt er mit der Polizei. Er teilt in einem Brief mit, dass sie drei Tage Zeit haben, den nächsten Mord zu verhindern.

Keye weiß nicht, wie nahe ihr der Mörder ist …

Die Geschichte wird von Keye selbst erzählt. Sie war mir von Anfang an sympathisch. Trotz aller Probleme hat sie eine lebensbejahende Art. Ihrem Erzählstil kann man einen subtilen Humor nicht absprechen. Keye ist einerseits sehr ernsthaft in ihrer Arbeit, andererseits hat sie ihr Leben trotz den immer wiederkehrenden Verlockungen des Alkohols, dem sie widersteht, und den Ängsten, in der der Täter sie versetzen will,  angenommen.  Ihre positive Lebenseinstellung strahlt aus.

Trotz ihrem Einsatz für die Polizei betreibt Keye ihr Detektivbüro weiter. Auch hier finden sich schöne Szenen. So wird sie angefordert, um eine verschwundene Kuh zu finden. Couragiert löst sie auch diese Aufgabe.

Ich fand es gut, dass es nicht nur um knallharte Ermittlungen ging, sich die Beschreibung der Vorgehensweise des Täters in Grenzen hielt und gezeigt wurde, dass trotzdem das Leben nebenbei weitergehen muss. Ein Ermittler ist ein Mensch mit normalen Bedürfnissen. Das kommt gut rüber.

Dazu gehört auch, wie sich Keye um ihre Katze White Trash kümmert. Die Katze wird sie rechtzeitig warnen, als es nötig ist…

Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Man kann sie sich vorstellen und ihre Verhalten begreifen. Aber vorsichtig! Es gibt Überraschungen…

Die Autorin hat es verstanden, mich fast bis zum Schluss im Dunklen tappen zu lassen. Selbst als der Täter fest steht, gibt es weitere Überraschungen…   

Gefallen hat mir, dass ich Keyes Familie kennengelernt habe. Jeder Mensch wird von seiner Vergangenheit beeinflusst, mehr oder weniger, auch Keye

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Der Sprachstil gefällt mir. Es ist spannend geschrieben. Stellen, die Äußerungen des Täters enthalten, sind kursiv hervorgehoben.  Im Buch finden sich Ausschnitte aus dem Blog des Täters. Sie sind in einer kleineren Schriftart gehalten. Diesen Blog kenne ich als Leser, die Ermittler nicht. Leider hat er mir bei der Vorhersage des Täters nicht geholfen. Das war sicher gewollt. So wird die Spannung erhalten.

Ich hoffe, es gibt bald weitere Bücher mit dieser Ermittlerin.