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Warmherziger Krmi

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Mein Betreff ist sicher ein Widerspruch: Krimi und warmherzig? Das aber ist das Gefühl , das ich aus diesem Buch mitnehme. Bereits in der Leseprobe habe ich diese Grundstimmung gespürt - Keye Street ist eine geschasste FBI - Agentin, die sich als Privatdetektivin durchbringt, aber ihre Fähigkeiten als Profilerin weiter zur Verfügung stellt. Klar, eine Alkoholikerin ist nicht mehr tragbar bei der Polizei, aber auch ihre Vorgesetzten scheinen zu ihrer Sucht mitbeigetragen zu haben. Immer wieder wird sie von einem ehemaligen Kollegen, Aaron Rauser, zur inoffiziellen Mithilfe geholt.

Die Charaktere waren insgesamt gut gezeichnet, Keye Street ist eine sympathische Heldin mit kleinen Macken. von ihrer Arbeit als Profilerin war ich jetzt nicht so überzeugt, das habe ich woanders schon besser ermittelt gelesen. Der Schreibstil ist flüssig, aber nie simpel. Nach ca. 150 Seiten waren für mich doch Längen erkennbar, ich habe das Buch dann ein Paar Tage aus der Hand gelegt und darauf in einem Rutsch durchgelesen. Wie gesagt, es waren die kleinen Begebenheiten, die immer wieder Spaß machen, als z. B. ein anderer Profiler, der als früherer Chef Keyes wohl ein richtiges A-Loch war, von ihren Haschkeksen benebelt in ihrer Küche einschläft oder Keyes Freundin demselben Typen die Rechnung für den "Mädelsabend" überlässt - nach einem ausgiebigen Essen im 5-Sterne-Restaurant. Das ist es, was diesen Krimi für mich lesenwert gemacht hat . Ich empfehle ihn daher Krimilesern, die nicht durch Cliffhanger-Abgründe jagen wollen, sondern sich auf ein gemütliches Lesen einstellen können.