Der Terminkalender gibt den Herzschlag vor

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dieamara Avatar

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Kurz zur Handlung: Nona Manford ist die Tochter einer sehr vielbeschäftigten New Yorker Upper Class Dame. Sie beschreibt den streng durch die bessere Gesellschaft und deren Erwartungen getaktete Leben. Jede Minute ist verplant mit den neusten, von Oberflächlichkeiten geprägten Aktivitäten. Selbst das soziale Engagement ist nur leerer, von Kontrollwahn bestimmter Zeitvertreib. In dieser Gesellschaft sind unverplante Minuten sündhaft bis skandalös und wer hier nicht die Parallelen zur heutigen Zeit sieht, der hat wohl gerade keine Minute zum Nachdenken frei ;)
Hier hat Manesse ein wahres Schätzchen ausgegraben! Ich bin bereits nach den ersten Seiten völlig begeistert! Unglaublich charmant und pointiert wird hier die gelangweilte Gesellschaft der 20er Jahre mit ihren sehr egozentrischen Gedanken dargestellt. Der Schreibstil ist lebendig, teilweise typisch dialoglastig, wie man es auch bei Fitzgerald, Watson oder sogar Baum finden kann. Ich liebe diesen sehr schnellen, lebendigen, an Theater erinnernden Stil.
Die Autorin lässt es nicht an einer ordentlichen Portion Zynismus fehlen, was diesem Gesellschaftsportrait noch einen gewissen Pfiff verleiht und einem die Protagonistin sofort sympathisch macht.
Ich lese die Probe gleich nochmal, denn mich hat es wirklich gepackt!!