Muss nur noch kurz die Welt retten...

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fornika Avatar

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Pauline Manford trägt große Verantwortung. Als Mitglied der New Yorker Upperclass muss sie nicht nur ihr Leben und das ihrer Familie managen; nein, sie engagiert sich für Alles und Jeden. Unabhängig davon ob das Sinn macht. Aber mit ein bisschen Mühe können die Erdbebenopfer Boliviens sich das Elend schon wegdenken. Man muss nur wollen! Mrs Manford hat ihren perfekten Haushalt auf jeden Fall fest im Griff, findet noch Zeit ihren abgelegten ersten Ehemann (der war leider eine gesellschaftliche Enttäuschung und zudem auch noch "unmoralisch") zu besuchen und ein Dinner für die Verwandte Marchesa di San Fedele zu organisieren. Mahatmas Schule des östlichen Denkens rettet sie dann mal eben schnell vor dem nächsten Termin...
Edith Wharton zeichnet ein bitterböses Bild der New Yorker High Society in den ach so goldenen Zwanzigern. Die einzelnen Familienmitglieder sind treffsicher beschrieben, ob nun die Überfrau Pauline Manford oder die unglaublich gelangweilte Lita. Dieser bissige, sarkastische Unterton ist einfach nur herrlich. Die Leseprobe hat mir unglaublich gut gefallen und ich würde gerne mehr lesen.