Intelligent und beängstigend

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avathea Avatar

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Detective Pete Sebeck ist mit zwei Mordfällen beschäftigt, als er eine Videonachricht von dem Computergenie Mathew Sobol erhält, der sich als der Mörder von Pavlos und Singh enttarnt, aber gleichzeitig darauf hinweist, dass ihn niemand mehr schnappen kann, da er bereits tot ist. Sebeck erfährt, dass exakt in der Sekunde von Sobols Tod ein DAEMON seine Arbeit im gesamten weltweiten Netz aufgenommen hat und nicht zu stoppen ist. Mehrere Versuche das Computerprogramm auf zu halten scheitern und viele Menschen verlieren ihr Leben. In der Zwischenzeit werden von Sobols DAEMON immer mehr geniale Computerleute rekrutiert, um Sobols Plan verwirklichen zu können. Dies schafft er insbesondere über zwei Computerspiele, die Sobol zu Lebzeiten entwickelte und über die er Kontakt zu den begabten Spielern aufnehmen kann. Der DAEMON zieht immer weitere Kreise und auch Pete Sebeck gerät in den mörderischen und genialen Plan von Sobol.

DAEMON hat mir sehr gut gefallen, obwohl der Leser in manchen Kapiteln mit sehr vielen Fachbegriffen aus der IT-Welt bombardiert wird und diese dann leicht schleppend voran gehen. Dennoch kann man dem Thriller ohne Probleme folgen, zumindest, wenn man sich auf ihn und seine Intelligenz einlässt. Daniel Suarez hat hier einen wirklich anspruchsvollen und genialen Thriller erschaffen, der gleichzeitig auch beängstigend ist, wenn man bedenkt, dass vieles bereits schon in der realen Welt möglich ist. Die Charaktere werden zwar hauptsächlich nur an der Oberfläche berührt und man kann keine direkte Verbindung bekommen, was allerdings nicht störend ist, da man sich als Leser eher mit der gesamten Menschheit verbunden fühlt, die gegen den DAEMON ankämpft. Das Ende bleibt zwar leicht offen, wobei diese Lücke in der Fortsetzung "Darknet", die im Frühjahr 2011 erscheint, bestimmt gefüllt wird. Ein wirklich empfehlendwertes Buch, das nicht nur für Cyber-Thriller-Fans geeignet ist.