Der mit dem Herzen eines Dämons

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avathea Avatar

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Anna Sternberg, Chefin einer PR-Agentur, ist auf dem Weg zu Sandrine Beaufort, einer ehemaligen Schulkameradin, der sie ein PR Konzept vorstellen soll. Die früherer Sandy, nun Sandrine genannt, besitzt mehrere Galerien und brachte es in Amerika zu Reichtum und Ruhm. Dies wundert Anna überhaupt nicht, da Sandy schon in der Schule wusste, wie man die Leute um den Finger wickelt und das ohne Rücksicht auf Verluste - besonders, wenn die Verluste die anderen betrafen. Bei Sandrine angekommen - nach ein paar widrigen Umständen - sind die früheren Minderwertigkeitskomplexe bei Anna sofort wieder aktuell. Sie steht einer wunderschönen und erfolgreichen Frau gegenüber und sieht sich selbst als das komplette Gegenteil. Ein Wunder, dass Sandrine das Konzept gefällt und mit Anna zusammenarbeiten will, die nebenbei auch noch Einladungen, u. a. an Carl Weller für die anstehende Vernissage verschicken soll. Aber da ist auch schon der Haken: Anna soll keine Bezahlung erhalten, sondern die Sache als Freundschaftsdienst sehen.

Nach dieser Episode trifft sich Anna mit ihrer Mitarbeiterin und Freundin Vicky in einem kleinen Café im Kurpark von Wiesbaden und gesteht ihr den unentgeltlichen Auftrag von Sandrine angenommen zu haben. Und da taucht er plötzlich auf - der Macher der Finanzmärkte - Carl Weller und Anna kommt mit ihm in Kontakt. Der Wirtschaftsgipfel soll tagen und ein Fotograf nutzt die Gelegenheit und knipst Weller, der daraufhin die Kamera zertrümmert. Anna mischt sich ein und hat sofort einen neuen Auftrag an Land gezogen. Wenn sie die Speicherkarte dem Fotografen abluchsen kann, dann darf sie die Image-Beraterin von Carl Weller werden, der mit seinem arroganten und harten Auftreten unbedingt einen netteren Touch braucht, um auch in der Presse besser dazustehen.

Die Leseprobe verriet noch nicht viel über das Dämonenherz von Carl Weller und auch von Fantasy fehlte jede Spur. Ich bin mir nicht sicher, wie das Buch fortgesetzt wurde und ob es sich doch noch in die Fantasyrichtung bewegen oder eher als reiner Frauenroman fortgeführt wird. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und besonders die Charaktere Anna und Vicky sind mir sympathisch. Die kurze Buchbeschreibung konnte ebenso mein Interesse wecken: denn wer ist Carl Weller, der seine Seele einem Dämon, nur um Reichtum zu erlangen, versprochen hat und dafür nicht lieben darf? Offen bleibt dennoch die Genreentwicklung, weshalb ich nicht mehr als drei Sterne als ersten Eindruck vergeben kann. Aber überraschende Bücher sind ja häufig die besten.