Dämonenherz

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elohym78 Avatar

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In Dämonenherz geht es um die Liebe zwischen Anna Sternberg, einer nicht sehr erfolgreichen PR-Agentin und dem Finanzhai Carl Weller. Aber Carl Weller ist mehr als das, viel mehr. Er ist ein untoter Dämon, der seine Seele für seinen Bruder verpfändert hat und im Gegenzug von den Elementen Macht und Reichtum bekam. Alle hundert Jahre muß er eine neue Seele opfern, um weitere hundert Jahre auf der Erde wandeln zu können. Er macht Anna zu seiner Amazone, die für ihn in den Kampf mit den Elementen ziehen soll. Anfangs hält Anna ihr Abkommen mit Weller für einen neuen Job und gerät in den Strudel um Macht und Einfluß, aber auch in eine Liebesbesziehung, die nur der Tod beenden kann. Auch Annas Freundin Vicky und ihr Vater geraten am Rande mit in den Kampf der Dämonen um die Weltherrschaft. Annas Freundschaft zu Vicky wird auf eine schwere Probe gestellt, als Vicky in den Einflussbereich von Sandrine, der Erzfeindin von Weller, gerät.

Die Grundidee zu diesem Fantasy-Roman gefällt mir sehr gut. Dämonen regieren versteckt unter uns die Welt. Wer mit ihnen in Berührung kommt, lernt eine magische, aufregende Welt kennen. Allerdings hätte ich mir eine gründlichere Ausarbeitung der Charaktere und der Hintergründe gewünscht. Zum Beispiel werden die Elemente als oberste Herrscher der Erde erwähnt, aber es wird nicht weiter auf die Mächtigen eingegangen. Auch die Feindschaft zwischen Sandrine und Carl wird kurz angerissen, aber nicht näher erläutert. Warum darf Carl Weller sich nicht verlieben? Weil alle seine Frauen automatisch zu seiner Amazone werden und im Vulkan für seine Seele kämpfen müssen? Auch bei der Liebesbeziehung zwischen Anna und Weller hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Sie mag ihn aus vielen -verständlichen- Gründen nicht, aber ist ihm körperlich total verfallen, sobald er in ihrer Nähe ist. Alles nur wegene seiner dämonischen Macht?

Das Buch ließ sich in einem Rutsch lesen, was dem flüssigen, spannenden Schreibstil von Julia Talbot zu verdanken ist. Ich kam sehr gut in die Geschichte rein, auch wenn am Ende leider viele Fragen offen blieben. Wenn eine Spur von Dramatik aufkam, wurde sie, aus mir unverständlichen Gründen, sofort wieder im Keim erstickt. Ich habe das Buch gerne gelesen, lege es jetzt aber auch gerne wieder zur Zeit und lasse den Inhalt im Nirvana verschwinden.