Frauenroman trifft auf Fanatasy

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
scottie Avatar

Von

Anna Steinberg, Anfang 30, steht kurz vor dem finanziellen Aus ihrer PR-Firma. Eigentlich ist sie recht gut in dem was sie tut, nur leider lässt sie sich viel zu oft ausnutzen. So auch von ihrem Exmann, der ist auf und davon mit seiner Neuen. Natürlich erst, nachdem er sich eine Karriere auf Kosten Annas aufgebaut hat. Als solches gesellschaftliches Wrack muss Anna eine neue Klientin treffen, Sandrine, eine Überzicke, welche ihr schon zu Schulzeiten das Leben schwer gemacht hat. Nur noch durch ihre beste Freundin, Vickie, aufgerichtet, schafft Anna es durchs Leben. Und da trifft sie auf Carl Weller, das männliche Spiegelbild zu Sandrine. Wie auf magische Art fühlt sie sich zu ihm hingezogen, fängt an für ihn zu arbeiten und sich in ihn zu verlieben - trotz seines Verbots. Am Ende muss sie sich entscheiden, was ihr die Liebe wert ist. Ist sie bereit dafür zu sterben?

Der Roman lässt sich recht flüssig lesen, was auf seinen einfachen Aufbau und Strukturierung zurück zu führen ist. Leider rutscht die Handlung mehr und mehr in seichte Fahrgewässer und die Erzählung erinnert am Ende zu sehr an einen schnulzigen Frauenroman. Das Dämonische Element kommt fast gar nicht zum tragen, sondern dient ausschliesslich zur Erklärung von Sachen und Angelegenheiten, welche wahrscheinlich auch anders hergeleitet hätten werden können. Diesem Aspekt der Erzählung hätte Julia Talbot weiter ausbauen sollen um die Handlung düsterer anzulegen.

Schön fand ich den Kontrast zwischen der Finanzwelt in Frankfurt und dem verwilderten Garten von Annas Vater. Zu schade, dass dieses Gegensatzpaar, welches ja auch auf Anna und Carl übergreifen soll, nicht mehr ausgebaut wurde.

Vielleicht klappt es bei ihrem nächsten Roman. Denn der Anfang ist viel versprechend und lässt auf ein gewises Potential ihrerseits schliessen. Etwas weniger Gabi Hauptmann und mehr Anne Rice.