Nichts Halbes und nichts Ganzes

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kimvi Avatar

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Anna Sternberg führt gemeinsam mit ihrer besten Freundin Vicky eine PR-Agentur. Besonders erfolgreich ist die Agentur allerdings nicht und deshalb erhofft Anna sich viel von dem Gespräch mit einer ehemaligen Klassenkameradin, die es mittlerweile zu einigem Ansehen gebracht hat. Der erfolgreichen Geschäftsfrau gefällt das PR-Konzept, das Anna extra für sie ausgearbeitet hat, doch bezahlen möchte sie nichts dafür, da sie es für einen kostenlosen Freundschaftsdienst hält. Frustriert gesteht Anna den geschäftlichen Misserfolg ihrer Partnerin Vicky. Da die Werbeagentur kurz vor dem finanziellen Ruin steht, muss möglichst schnell ein gut zahlender Auftraggeber gefunden werden.

Deshalb ergreift Anna ganz spontan die Gelegenheit den erfolgreichen Geschäftsmann Carl Weller um einen Job zu bitten. Da der gefürchtete Finanzmogul als eiskalt und skrupellos gilt, bietet Anna die Dienste ihrer Agentur an, um das Image des Geschäftsmannes aufzupolieren. Weller lässt sie zunächst im Ungewissen und stellt Anna auf die Probe. Obwohl seine Geschäftspolitik und seine überhebliche Art gegen Annas Prinzipien verstoßen, kann sie sich der unwiderstehlichen Anziehungskraft, die der äusserst attraktive Mann auf sie ausübt, nicht entziehen. Schon bald landet sie in seinen Armen. Doch Weller verbietet ihr energisch, sich in ihn zu verlieben. Ein dunkles Geheimnis scheint den unnahbaren Geschäftsmann zu umgeben. Die Verträge die in Wellers Firma abgeschlossen werden, erscheinen Anna mysteriös und auch sonst geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Bald kann Anna Traum und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden. Je näher sie dem attraktiven Mann kommt, desto gefährlicher wird es für Anna. Denn Carl Weller darf und kann nicht lieben...

Meine Meinung:

"Dämonenherz" lässt sich in das Genre "Romantasy", einer Mischung aus Romance und Fantasy, einordnen. Ich greife zwar gelegentlich zu Fantasyromanen, doch um romantische Liebesgeschichten mache ich gewöhnlich einen großen Bogen. Da auf der Rückseite des Buchs allerdings die dunkle Seite der Romance, mit den Worten spannend, prickelnd und geheimnisvoll, angekündigt wurde und der Buchtitel mein Interesse weckte, wagte ich einen Ausflug, in das sonst von mir vernachlässigte Genre.

Den Schreibstil empfand ich sehr flüssig und gut lesbar. Dadurch fiel es mir leicht in die Handlung einzusteigen und ihr, bis auf kleine Ausnahmen, relativ mühelos zu folgen. Zunächst lernt man die Hauptprotagonistin Anna Sternberg kennen. Die arme Anna ist privat und beruflich nicht gerade erfolgreich. Sie lässt sich leicht ausnutzen und wirkt insgesamt etwas naiv. Dennoch hat sie ihre Prinzipien. Deshalb wirkte es  auf mich sehr unglaubwürdig, dass sie bereits bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, mit ihrem potentiellen neuen Auftrageber im Bett seines Hotelzimmers landet. Das war für mich schon der erste Moment, an dem ich das Buch am liebsten zusammengeklappt und weggelegt hätte. Denn Anna hatte bei mir bereits alle Sympathiepunkte verspielt. Da ich der dunklen Seite der Romance allerdings noch eine Chance geben wollte, las ich tapfer weiter.

Der skrupellose Geschäftsmann Carl Weller wirkte auf mich zunächst zwar unnahbar, aber durchaus menschlich. Dadurch unterschied sich der Roman anfangs auch nicht besonders von "normalen" Liebesgeschichten. Erst nach und nach offenbarten sich Wellers dämonische Züge. Doch auf eine dunkle und spannende Fantasyerzählung wartete ich vergeblich. Denn die Handlung plätscherte langweilig vor sich hin und die eingestreuten Fantasyelemente konnten mich nicht überzeugen. Sie wirkten auf mich überzogen und absolut unglaubwürdig. An einigen Stellen im Buch kommt es zu Kampfszenen, doch selbst diese konnten die gähnende Langeweile beim Lesen nicht durchbrechen, sondern wirkten eher gestellt und hölzern. Insgesamt gesehen kam mir die Handlung sprunghaft und undurchdacht vor. Einige Handlungsfäden liefen ins Nirgendwo und das haarsträubende Ende brachte leider auch  keine Aufklärung. 

Mein Fazit:

"Dämonenherz" konnte mich weder als Liebesroman noch als Fantasylektüre überzeugen. Für einen "richtigen" Liebesroman fehlte mir eine gute Portion Herzschmerz und das berühmte Knistern zwischen den Hauptakteuren konnte ich leider auch nicht feststellen. Die Protagonisten der Handlung blieben insgesamt recht farblos und deshalb wirkten sie hölzern. Richtig sympathisch war mir keine der handelnden Figuren.  Der Fantasyanteil wirkte zu gewollt und unglaubwürdig. Positiv ist mir jedoch der flüssige und gut lesbare Schreibstil aufgefallen.