Russland 21. Jahrhundert

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lindarabbit Avatar

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Sehr künstlerisch aufgemachtes Titelbild, die Farben rot – blauviolett sind natürlich ein echter ‚eye catcher‘.

Kira Jarmysch, Journalistin und Pressesprecherin von Regimekritiker Nawalny, weiß von was sie redet, wenn sie das heutige Russland beschreibt. Anhand von Lebensläufen sechs Frauen, die sich im Gefängnis treffen, wird ein Bild des heutigen Russlands gezeigt, wo Meinungsfreiheit nicht existiert. (Die Parallelen zu anderen kommunistischen oder ehemalig kommunistischen System ist evident, auch in China – wo der Kapitalismus wie in Russland – massiv sich etabliert hat, gibt es viele Millionäre und Milliardäre, während der Großteil der Bevölkerung darbt).

Anja trifft auf ihre Zellengenossinnen. Zuerst voller Angst, dann bemerkt sie die menschlichen Züge der anderen Frauen. Beängstigt wie Anja in das Gefängnis kommt. Ein Gefängnis ist schon bedrückend, auch wenn es in einem Rechtsstaat wie in Deutschland passiert, aber dann in einem Unrechtsstaat ohne Demokratie… Natascha, Katja, Diana, Irka, Maja – mit diesen Frauen sitzt nun Anja 10 Tage ein, wobei die anderen Frauen andere Arrestzeiten haben.

Stil: Beschreibung vom Gefängnisaufenthalt, Tag eins. Vorgänge, was passierte – Verhaftung, was im Knast passiert, wer ihr begegnet (Anja). Die Zelle war in einem ‚zärtlichen Pfirsichton‘ gestrichen...Flüssig geschrieben, leicht lesbar, jedoch mit Gänsehaut, was irgendwo anders, gar nicht so weit weg von Deutschland, passiert...

Ein Buch, was ich sehr, sehr gerne lesen möchte – weil es so zeitaktuell ist