Zehn Tage

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Anja ist wegen einer Ordnungswidrigkeit zu zehn Tagen Arrest verurteilt worden, zum ersten Mal wie es scheint. Was auf sie zukommt, weiß sie nicht, nur dass sie irgendwie jemandem etwas beweisen will. Die Vorgänge sind aber alles andere als romantisch. In der Zelle sitzen zu viele Frauen, alle für mehrere Tage verurteilt, einige rauchen, im Hintergrund ständig das Radio, duschen nur einmal die Woche. Und alle bringen ihre eigene Geschichte mit in diesem kleinen Raum.
Kira Jarmysch legt ihren Debütroman vor. Sie schreibt klar und ungeschönt, manchmal allerdings auch ein wenig langatmig, das muss man mögen. Sie scheint hervorragend recherchiert zu haben und es ist zu hoffen, dass sie ein übergreifendes Bild Russlands und seiner Frauen zeigt, was bei ihrem Arbeitgeber aber vielleicht nicht unbedingt vorausgesetzt werden sollte. Von Anja und ihren Mitinsassinnen ist noch lange nicht alles erzählt, aber es wurden interessante Anlagen gelegt, die in ganz unterschiedliche Richtungen zu führen scheinen. Bisher gefällig.