Deftige Unterhaltung

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amena25 Avatar

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Franz Eberhofer, Dorfpolizist im niederbayrischen Niederkaltenkirchen, hat normalerweise ein sehr lockeres Leben in der Provinz. Außer mal einen Verkehrsunfall oder eine Nachbarschaftsstreitigkeit gibt es wenig zu regeln. Und wenn doch, dann schießt der Franz das Streitobjekt auch einfach mal nieder – in diesem Fall glücklicherweise nur ein Thermometer. Doch da wird er zum Haus des örtlichen Realschulrektors Höpfl gerufen, an dessen Hauswand in roter Farbe „Stirb, du Sau!“ geschmiert wurde. Franz Eberhofer nimmt den Fall auf, macht sogar noch ein schönes Foto mitsamt Rektor vor der Hauswand, für ihn ist damit der Fall aber eigentlich erledigt. Bis einige Tage später Höpfl aber vom Zug überfahren wird und es nicht unbedingt nach Selbstmord aussieht. Bei Eberhofers Recherchen stellt sich heraus, dass den Rektor praktisch niemand leiden konnte, weder Schüler noch Lehrer, und dass alle froh sind, ihn los zu sein, selbst seine eigene Schwester. Der Kreis der Verdächtigen wird damit unüberschaubar. Franz Eberhofer beginnt zu ermitteln.
Nebenher erfährt man immer so einiges aus Eberhofers Privatleben, von seiner Oma, die ihn mit allen bayrischen Spezialitäten bekocht, vom Vater, der den ganzen Tag Beatles hört und im Garten Hanf anbaut, vom Bruder mit neuer thailändischer Frau und Kind.

Erzählt wird die ganze Geschichte von Franz Eberhofer selbst, was den ganz eigenen Stil des Buches ausmacht. Da er nicht besonders helle und noch weniger diplomatisch ist, sagt er immer genau das, was er gerade denkt, was nicht immer gut ankommt. So auch z.B. nicht bei Susi, seiner Jugendliebe, mit der er immer mal wieder ein Techtelmechtel hat. Die hat nun aber genug von ihm und verabschiedet sich nach Italien. Das kann Franz dann doch nicht ganz auf sich sitzen lassen und er wird aktiv.
Ein wirklicher Provinzkrimi mit deftigem Humor, aber auch feinsinniger Ironie. Gute und entspannende Unterhaltung.