Halali für den Mörder

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gs2802 Avatar

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 „Dampfnudelblues“ ist ein äusserst kurzweiliger und, wie ich finde, lustiger Roman. Die Autorin versteht es, das erdige Auftreten der Bayern, eins zu eins, in das Buch einfließen zu lassen, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Die Grammatik, wie auch der bodenständige Schmäh des ermittelnden Dorf Kommissars ziehen in die Geschichte hinein, lassen einen bis zur letzten Seite nicht wieder los.

Die Charaktere sind dabei zwar nicht ausserordentlich tiefgreifend gezeichnet, sie haben aber allesamt Charme und Witz, der sie sympathisch macht. Besonders die nebenher laufende Anekdote der immer weiter in die Brüche gehenden Beziehung Franzens zu Susi - der Sekretärin der Polizeistation - arbeitet den störrischen Charakter, welcher dem bayrischen Volk ab und an nachgesagt wird, hervorragend heraus.

Hart ins Gericht geht die Autorin auch mit der durchaus hinterwäldlerischen Einstellung ihrer Charaktere, auswärtigen Mitbürgern gegenüber. Da wird schon einmal aus einer Uschi, eine, wenn auch im weiteren Verlauf liebevoll verhätschelte, Sushi. Der Buengo, aus Afrika, bringt dem ortsansässigen Fußballverein längst vergessene Siege und ist natürlich aus dieser Tatsache heraus gern gesehen.

Das Cover des Buches, mit dem karikierten Bierkrug Motiv und der Blumentapete, gibt dabei besonders gut wieder, was einem im Inneren erwartet.

Aufbau sowie Verlauf der Erzählung wirken dabei weitestgehend stimmig, Kommissar Zufall muss nicht allzu oft eingreifen. Ausser vielleicht bei dem Wellness Paradies im Keller des Opfers. Diese Tatsache stört aber nicht über die Maßen.

Alles in Allem eine sehr unterhaltsame Urlaubslektüre, die aufheitert, wenn nicht sogar anheitert – bedenkt man den für die Region gehobenen Bierkonsum.