Authentisch, witzig und mit Gefühl!

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skaramel Avatar

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Wer kennt es nicht? Die leichte Verlorenheit und zeitgleich das Gefühl, dass man alles schaffen kann am ersten Tag in der Universität. Man ist überwältigt, begeistert, verunsichert und fühlt sich unfassbar klein, aber auch erwachsen. Nie waren die Gefühle so wiedersprülich und lodernd wie in der Zeit an der Uni – zumindest bei mir.
…und auch bei Phoebe und Luke, deren Geschichte in „Dance. Love. Learn. Repeat.“ von Lucy Ivison und Tom Ellen abwechselt erzählt wird. Zwei durchaus sympathische Protagonisten, die ihre ersten Tage auf dem College erleben. So erzählt der Coming-Of-Age Roman von wilden Partys, tiefsinnigen Gesprächen, Liebe, Verwirrtheit und dem Gefühl sich erstmal selbst finden zu müssen.
Klingt zunächst wie der typische Jugendbuchroman der letzten Jahre und ist es im Prinzip auch, doch am Ende ist “Dance. Love. Learn. Repeat.“ ein kleines feines Werk, das die richtigen Messages verpackt. Denn seien wir mal ehrlich: Von großen Love-Triangles, die irgendwie zueinander finden, davon gibt es Bücher genug. Aber authentische Erzählungen, die fehlen oft. Aber Luke und Phoebe sind wie sie sind. Phoebe ist vor allem verunsichert, obwohl ihr Start nicht besser hätte sein können - ihre Mitbewohnerinnen sind absolut nett und einen Job hat sie auch schon. Luke, der heißeste Typ aus ihrer alten Schule, hingegen war während der Schulzeit der typische Gewinner, hat jetzt aber Probleme seinen Platz zu finden. Frisch getrennt, im Gefühlschaos, neue Freunde finden, alles nicht so einfach, wenn man schon mal auf einem Höhepunkt war.
Und woher kommt die Authentizität? Mehr Netflix - weniger Alkohol. Sexpannen statt flotten One-Night-Stands. Gemeinsames Kekse backen statt Orgien.
Es tat SO GUT! Denn so war auch mein Studium. Wie in “Dance. Love. Learn. Repeat.“ gab es genug Partys, genug Kopfschmerzen, aber auch Unsicherheiten und das Sehen nach Hause. Vor allem zeigen Lucy Ivison und Tom Ellen, dass du über diese Zeit SEHR WOHL schreiben kannst, ohne, dass es eine dieser verklärten Jugendbuchromane wird. Dazu: Applaus für das Ende – ich hab es nicht kommen gesehen und es unterstreicht noch einmal so sehr, wofür dieses Buch steht: Nicht für eine Liebesgeschichte, sondern für eine Zeit und dem damit verbundene Gefühl.