Anstoß über das eigene Leben nachzudenken!

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sureallee Avatar

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Alt werden heißt verlieren lernen. Michka redet gerne über ihre Vergangenheit, ihren Versäumnissen und vor allem über Verlorenem. Denn in letzter Zeit ist sie der Meinung, dass sie sehr viel verliert. Sie ist jetzt eine alte Dame, den Ausdruck Seniorin mag sie nicht besonders. Michka leidet an einer Aphasie, das bedeutet, sie hat Schwierigkeiten, die richtigen Wörter zu finden. Manchmal fallen sie ihr gar nicht erst ein, und manchmal ersetzt sie Sie durch andere. Das macht diese sehr berührende Geschichte für den Leser an vielen Stellen des Buches auch so amüsant, denn Michka ist keine verbitterte alte Dame, sondern eine Frau mit einem großen Herz und viel Humor. Das merken auch Marie und der junge Logopäde Jerome, die sie regelmäßig besuchen. Delphine De Vigan schafft es mit „Dankbarkeiten“ den Leser direkt zu berühren. Ihr Schreibstil ist einfühlsam, eindringlich und klar. Eine großartige Autorin, die auf so vielen Ebenen über das Leben, Gefühle und Dankbarkeiten erzählen kann, ohne zu groß aufsetzen zu müssen. Dieses Buch ist ein unglaubliches Leseerlebnis, das zum nachdenken anregt.