Berührend und liebevoll!

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Micha, eine ältere Dame, ist immer sehr eigenständig gewesen, weltoffen und hat im journalistischen Bereich gearbeitet. Und dann bemerkt sie mit Erschrecken, dass ihr die Wörter verloren gehen und damit auch immer mehr Ihre Unabhängigkeit.
Die junge Marie kümmert sich um sie, sorgt auch dafür, dass sie in ein Altenheim kommt, besucht sie dort regelmäßig. Sie hat früher als Kind in Mischkas Nachbarschaft gewohnt, und Mischka hat sich viel um Marie gekümmert, da deren Mutter überfordert war mit der Situation. Und dankbar ist es nun umgekehrt.
Im Altenheim fühlt Mischka sich einsam, leidet am zunehmenden Verlust der Sprache und ihrer Selbstständigkeit und sie wird von Alpträumen geplagt.

Einzige Lichtblicke sind die Besuche von Marie und von ihrem Logopäden Jerome, der mit ihr auf spielerische Weise das Verwenden von Wörtern trainiert. Obwohl Mischka ständig abgewandelte Wörter benutzt, weil ihr die passenden nicht mehr einfallen, verstehen sie sich gut und sie kümmern sich rührend um Mischka.
Jerome hat wie Marie eine liebevolle Beziehung zu der alten Dame, die ihrerseits auch bemerkt, was bei den Beiden im Argen liegt und sie fürsorglich ermuntert, diese Dinge zu klären.
Was Mischka aber noch ganz besonders am Herzen liegt, sie möchte sich so gerne noch bei einem Ehepaar bedanken, das sie in Kriegszeiten, als ihre Eltern deportiert wurden, bei sich aufgenommen hat. Und sie kann hier einen dankbaren Abschluß finden.

Delphine de Vigan hat einen berührenden und liebevollen Roman geschrieben, man schließt alle drei Figuren sofort ins Herz. Es geht um Menschlichkeit, Beziehungen und vor allem um den Wert von Dankbarkeiten.