Ein kurzes aber intensives Leseerlebnis

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tänja_radi Avatar

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Dieses Buch fokussiert sich auf drei Protagonisten, Mischka, die langsam ihre Sprache verliert, deren tochterähnliche Freundin Marie und den Logopäden Jerome. Obwohl wir von den dreien nicht viel erfahren und der Roman recht kurz ist, ist das Leseerlebnis doch intensiv. Der/die Lesende taucht von Anfang an tief in die Emotionen der Protagonisten ein, obwohl die Autorin dafür gar nicht viele Worte verwendet.

Die Kapitel werden wechselnd aus Maries und Jeromes Sicht erzählt und von Mischkas Träumen unterbrochen. Die Kapitel sind immer recht kurz und kommen ohne große Beschreibungen aus. Hauptsächlich sind es Dialoge. Das gibt dem Buch etwas fragmenthaftes und bringt dem Lesenden das Gefühl von Mischkas langsamen Vergessen nahe.

Die Autorin zeigt nicht nur mit dem bereits beschriebenen, dass sie eine wahre Schreibkünstlerin ist. Ihre Protagonistin Mischka lässt sie vergessene Worte durch ähnlich klingende ersetzen. Trotzdem bleibt der Text aber wunderbar lesbar. Das hat mich beeindruckt.

So bin ich von diesem Büchlein stilistisch als auch inhaltlich überzeugt worden und kann es nur empfehlen.