Ein Roman,der die Bedeutung von Dankbarkeit verwandelt

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Michka verliert ihre Worte und ihre Autonomie und muss fortan betreut Wohnen. Marie,die in Mischkas Schuld steht und sie wie eine Mutter liebt, versucht die alte Frau auf ihrer Reise zu unterstützen. Mischkas größter Wunsch ist es, ein Paar zu finden, welches ihr als Kind das Leben gerettet hat. Doch die zeit wird knapp.

Die Handlung ist nicht besonders Spannend und trotzdem habe ich unglaublich viel während des Lesens empfunden. Es ist ein Roman, der zum Nachdenken animiert und trotz einer schlichten und handlungsarmen Geschichte den Leser fesselt und Gänsehaut beschert. Gesundheit, Alter und Dankbarkeit sind zentrale Themen, die im echten Leben auch oft zu kurz kommen und es war wirklich schön mit solchen Fragen konfrontiert zu werden.

Delphine de Vigan ist mir nicht bekannt gewesen,doch der Schreibstil hat mir wirklich gefallen und war sehr einzigartig und gleichzeitig leicht zu lesen. Viele Ausschnitte sind wunderbar verfasst und könnten aus einer Weisheiten-Sammlung stammen.

Die Figuren lernt man nicht in und auswendig und dadurch bleiben einige Fragen offen. Besonders nah lernt man nur Michka kennen und bei ihr auch nur ihr jetziges Ich. Die Frau,die sie mal war, ist mir noch immer ein Rätsel. Ich weiß nicht, ob es der wenigen Seiten verschuldet ist, aber auch die Beiden anderen Figuren sind mir letztlich irgendwie Fremd. Eine Distanz ist vorhanden, jedoch sind die Figuren sympatisch und realistisch und am liebsten würde man alles über sie erfahren und muss sich mit kleinen Häppchen zufrieden geben. Das klingt eher wie Kritik, doch es hat im gesamt Paket sehr gut zur Geschichte gepasst.

Fazit und Empfehlung
Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle die mal eine etwas andere Geschichte lesen wollen und sich auf eine neue Perspektive einlassen wollen.