Verlust von Sprache und Welt

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nantki Avatar

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In ihrem neuesten Roman widmet sich Delphine de Vigan einem wichtigen und in der Gesellschaft selten betrachteten Thema – dem Altern. Sie erzählt die Geschichte von Michka, eine erfolgreiche Redakteurin mit bewegter Lebensgeschichte. Sie spürt zunehmend den Verlust der Sprache und damit das Zusammenbrechen ihrer Welt. Dabei ist es ihr wichtig, bei dem Ehepaar, welches einst ihr Leben rettete, sich zu bedanken. Diesen Wunsch teilt sie Marie und Jérôme mit.
Eindringlich aber würdevoll zeigt de Vigan die Macht der Sprache auf und welchen Einfluss sie auf das Leben hat. Der Titel Dankbarkeiten rahmt den Roman, da die drei Protagonisten jeder auf seine eigene Weise dankbar sind und dieses auch zeigen. Die einfühlsame und durch ihre Unschuldigkeit grausame Sprache Vigans vermittelt das Zusammenbrechen der Welt Michka, ohne auf sie herabzusehen. Ein großartiger Roman, welcher die vielfältigen Nuancen zwischenmenschlicher Kommunikation heraushebt!