Was bleibt?

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julie1602 Avatar

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Michka ist eine ältere Dame, die lange als Lektorin gearbeitet hat - Worte haben also immer eine große Rolle in ihrem Leben gespielt, aber genau diese kommen ihr im Rahmen einer fortschreitenden Demenzerkrankung immer mehr abhanden. Marie, eine junge Frau aus Michkas früherer Nachbarschaft, bringt sie in einem Seniorenheim unter und besucht sie dort weiterhin regelmäßig. Auch der im Heim tätige Logopäde Jérôme entwickelt nach und nach eine gute, über das rein Berufliche hinausgehende Beziehung zu Michka, der im weiteren Verlauf ihrer Krankheit fast nur noch Träume bleiben, in denen sie sich noch klar ausdrücken kann - und der Wunsch, sich bei den Menschen zu bedanken, die im 2. Weltkrieg ihr Leben riskiert haben, um sie als Kind zu beschützen ... Delphine de Vigans Roman ist leise, aber sehr eindringlich. Im Vordergrund steht hier keine spannende Handlung, sondern es geht vielmehr um Gedanken und Gefühle, die am Ende eines Lebens bleiben, auch wenn vieles andere verlorengeht. Eine Erzählung, die auf jeden Fall nachdenklich macht