Wenn ich könnte, würde ich 6 Sterne geben

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frollein_wunderbar Avatar

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Dieser kleine, feine Roman hat mit seiner zarten Geschichte um die an Demenz erkrankte Michka mein Herz erobert. In wunderschöner, berührender Sprache beschreibt Delphine de Vigan ein Leben, das vom "Verschwinden" bedroht ist. Michka gehen Dinge verloren, Erinnerungen, ihre Mobilität, irgendwann sie selbst. Das Wichtigste aber, ihr gehen Worte verloren. Mit Hilfe des Logopäden Jérome und ihrer jungen Vertrauten Marie versucht sie, noch etwas loszuwerden. Etwas muss noch gesagt werden, sie muss "Danke" sagen. Dass Dankbarkeit nicht in großen Taten gemessen und verglichen werden kann, und, dass es viele Gründe gibt, dankbar zu sein, das wird auf so rührende Art erzählt, dass ich das eine oder andere Tränchen vergossen habe.
Ein so schönes Buch. Ein bedeutendes Buch aus so vielen Gründen. Es ist großartig wie viel einem die Autorin sagt, ohne viel zu erzählen.

Für mich ist ein Buch ausgelesen ist, wenn ich es beendet habe. Es hat seine Geschichte erzählt. Es kommt ins Regal und eventuell lege ich es meinem Mann, meinen Kindern, meiner Mutter oder Freunden ans Herz.
Ich lese so gut wie nie ein Buch ein zweites Mal, vielleicht mal nach Jahren.
"Dankbarkeiten" ist ein Buch, von dem ich glaube, dass ich es wieder und wieder lesen werde. Ich glaube, es ist eins der schönsten Bücher, die ich überhaupt je gelesen habe.