Männer und andere Irrtümer

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rippchen Avatar

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Eigentlich eine völlig normale Frau, die Frau Doktor: Dazu gehören feuchte Träume und trockene Blumen ebenso wie penetrante mütterliche Fürsorge und eine unsympathische Nachbarin. Was fehlt, ist ein passender Herr der Schöpfung, der Anna Plüm, Assistenzärztin der Kinderheilkunde, das Leben versüßt. Doch die männlichen Prototypen sind mit wenig vorteilhaften Charaktereigenschaften ausgestattet: Ob Schwerenöter, Womanizer oder moralisierender Besserwisser: Mögliche Kandidaten präsentieren sich nicht eben vorteilhaft. Gleiches gilt für den gesamten Verlauf der Abhandlung, die nur schleppend in Gang kommt: Frau Doktor seziert ihre Alltagsprobleme (die viele Leser sicher teilen!) zwar stellenweise humorvoll, aber über weite Strecken sehr langatmig. Zudem bringt die literarische Krankenhaus-Soap nach vielen TV-Arztserien und Weißkittel-Romanhelden nicht allzu viel Neues, von kleinen Schmunzlern (Hinterlassenschafts-Röntgen) mal abgesehen. Fazit: Trotz flotter Schreibe eine über lange Strecken zähflüssige Angelegenheit ohne neue Einsichten. Mir fehlen Wortwitz und Situationskomik in einem schlagkräftigen Frauensolo zum Thema „Männer und andere Irrtümer“.