Deprimierend, schlecht geschrieben, jammerig

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joodie Avatar

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Ich habe selten eine Leseprobe gelesen, bei der ich mich so abquälen musste, um bis zum Ende zu kommen. Keine zehn Pferde würden mich dazu bringen, dieses Buch zu lesen.
Zunächst einmal ist der Stil einfach nur grauenvoll. Völlig emotionslos werden die Handlungen aufgezählt, nichts daran ist mitreißend. Der Text hat einfach keine Energie, kein Leben. Außerdem wechseln ständig die Zeiten, zwischen Perfekt und Präteritum. Keine Ahnung, ob das einfach nur schlecht übersetzt ist oder ob mit Absicht, aber wenn das ein Stilmittel ist, dann ein sehr schlechtes. Ich meine, man schaue sich mal diese Zitate an:
"»Hier ist es.« Pascal hat sie zum Abschied auf die Wange geküsst. Er hat gesagt: »Es war sehr schön, dich wiederzusehen« und dann ein Gebäude betreten, dessen schwere blaue Eingangstür Myriam zusammenfahren ließ, als sie zuknallte. Sie hat still zu beten angefangen, dort, mitten auf der Straße. Sie war so verzweifelt, dass sie sich am liebsten auf den Boden gesetzt und geweint hätte."
"Myriam hat geklingelt. Die Besitzerin hat sie durch die Scheibe hindurch gemustert. Sie ist langsam aufgestanden, hat die Tür halb geöffnet und den Kopf herausgestreckt."
Also es tut mir leid, aber da dreht sich mir der Magen um und ich möchte sofort den Rotstift zücken.
Und die Handlung der Geschichte macht das Ganze leider kein bisschen besser. Der Prolog ist deprimierend und macht überhaupt keine Lust auf die Geschichte und im ersten Kapitel geht es dann nicht gerade besser weiter. Man möchte die Figuren schütteln und sagen, mein Gott, jetzt reißt euch mal zusammen. Es kommt alles so jammerig und mäckelig rüber, das macht mich wirklich wahnsinnig. Und das liegt nicht direkt am Inhalt, sondern daran, wie dieser rübergebracht wird. Ich habe erst kürzlich ein Buch gelesen, in dem die Protagonistin genau die gleichen Probleme hatte - Kinder gekriegt, Zweifel an der Frage, ob sie wieder arbeiten soll oder nicht, Gefühl der Unzulänglichkeit, etc pp. Dort hat man aber wunderbar mit der Protagonistin mitfühlen können und wollte ihr gerne über den Rücken streichen und sie aufmuntern. Die Protagonistin in diesem Buch möchte man einfach nur irgendwo runterschubsen.
Darum bin ich froh, von diesem Buch hoffentlich kein Wort mehr lesen zu müssen.