Verschwunden in Skønien

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Sofia Larsson möchte das Verschwinden ihrer besten Freundin Alva aufklären, doch dafür muss sie ins Schloss der Monarchie Skøniens kommen. Denn dort hat Alva sich vor ihrem spurlosen Verschwinden aufgehalten und ein mysteriöser Hinweis lässt Sofia aufhorchen. Kurzerhand bewirbt sich Sofia im königlichen Hause, zuerst abgelehnt, spielt ihr das Schicksal in die Hände und bringt ihr einen ganz besonderen Arbeitsplatz, der sie nah an den Prinzen kommen lässt und die königliche Hoheit ist ganz anders als Sofia gedacht hätte. Sofia muss aufpassen, dass sie ihre Suche nach Alva nicht aus den Augen und ihr Herz an Prinz Maximilian verliert.

Dark Cinderella ist der erste Teil der Northern-Royals-Dilogie von Anya Omah. Ich habe bereits zwei Bücher der Autorin gelesen, durch die ich regelrecht geflogen bin. Der Schreibstil ist unfassbar gut, lässt sich super lesen und bietet auch immer wieder eine Prise Humor. Dennoch hat mir zeitweise in der Geschichte etwas das Tempo gefehlt, u.a. weil die Hauptcharaktere zu lange, zu glatt wirkten und kaum Ecken und Kanten bewiesen. Aber auch, weil die Suche nach Alva lange Zeit nicht wirklich im Fokus stand und doch eigentlich ein großer Bestandteil der Geschichte ist. Gegen Ende wurde das Thema wieder aufgenommen und die Story hat direkt ordentlich an Tempo zugenommen.

Der Hintergrund des Königshauses bzw. die familiären Strukturen erinnerten sehr stark an ein sehr bekanntes Königshaus, das hat mich aber keineswegs gestört. Mir gefiel aber sehr gut, dass die Monarchie und das Leben in ihr nicht als besonders erstrebenswert dargestellt wurde und die Schattenseite aufgezeigt wurden, die man mit der Geburt in ein Königshaus (oder gut situiertes Haus) erfährt.

Neben der Lovestory, dessen Chemie mir gut gefallen hat. Find ich besonders die Suche nach Alva interessant, die Sofia aber in einige Situationen gebracht hat, die mir vollkommen unverständlich waren. Ihre Handlungen wirkten viel zu übereilt und unbedacht, wenn man bedenkt, dass sie bereits über ein halbes Jahr nach Alva sucht, ging Sofia mir viel zu große Risiken für wenig Erkenntnisgewinn ein.

Das Ende konnte mich dann leider nicht überzeugen. Ich mag es, wenn auch erste Teile einen Strang besitzen, der abgeschlossen wird und nicht, wie in diesem Fall, nur sehr viele Fragen offen bleiben, die am Ende noch mit einem riesen Cliffhanger getoppt werden, der praktisch aus dem Nichts kommt. Natürlich ist mein Interesse für den nächsten Band nun sehr groß, aber ich habe diesen Band auch komplett enttäuscht abgeschlossen, weil eben keine einzige Frage beantwortet wurde.

Ärgerlich - aber ohne Einfluss auf die Bewertung - finde ich auch einige Flüchtigkeitsfehler wie u.a. die Falschschreibung des Namens der Protagonistin (Sophia statt Sofia), falsche Wort- oder Ziffernennung (Augenpaare statt Augen oder 7 statt 14) oder falsche Uhrzeiten.

Dennoch hat mich Dark Cinderella gut unterhalten und ich freu mich wirklich auf den Abschlussband und darauf, dass dann hoffentlich all meine Fragen beantwortet werden.