Spannender Klimathriller

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heather_h Avatar

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*INHALT*
Innerhalb weniger Tage kommt es in Deutschland, aber auch ganz Europa zu extremen Wetterereignissen. Aus dem Nichts bilden sich Wasserhosen, kommt es zu Starkregen und Überflutungen, die nicht nur Straßen und Häuser zerstören, sondern auch Menschenleben fordern. Die Politik schaut tatenlos und unbeholfen zu, auch weil die in Europawahl in wenigen Tagen ansteht.
IT-Spezialist Arian Fischer stößt bei seinen Berechnungen auf ein bedrohliches Szenario und findet in der Wolkenforscherin Fjella Lange und dem Schadensgutachter Philip Graf Gleichgesinnte. Zusammen versuchen sie, den Naturgewalten auf den Grund zu gehen. Sind das wirklich nur die Folgen des Klimawandels, oder wirken hier andere Mächte? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

*MEINE MEINUNG*
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, und die gut 500 Seiten sind nur so dahin geflogen. Der Schwerpunkt liegt auf der Handlung, auf den Naturgewalten und den Schwierigkeiten und Folgen, mit denen die zentralen Figuren zu kämpfen haben. Neben den drei im Klappentext erwähnten gibt es noch einige andere, die immer wieder im Fokus des Erzählers stehen. Dabei beschreibt der Autor genug, um sich die Szenerie gut vorstellen zu können, ohne sich in Überflüssigem zu verlieren. Auch die Unerbittlichkeit der Natur bzw. des Wetters wird gut geschildert. Es hat aber bei mir ein paar Kapitel gedauert, bis ich aus den wenigen lokal geschilderten Problemen das gesamte Ausmaß verstanden habe; dazu haben Auszüge aus Zeitungsartikeln, Blogeinträgen und Ähnlichem, die sich am Ende jedes Kapitels befanden, sehr geholfen.

Der Autor hat gekonnt einen Spannungsbogen gezogen, der das gesamte Buch über hält, weil auch Nebenstränge spannend erzählt werden und auch an sich erzählenswert sind - ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass etwas überflüssig war oder weniger ausführlich hätte beschrieben werden können.

In meinen Augen kommen jedoch die Charaktere etwas zu kurz; ich habe ein wenig Tiefe vermisst. Die Figuren werden relativ oberflächlich beschrieben, man erfährt nur wenige Hintergründe zu ihnen, und es werden vor allem ihre Handlungen beschrieben, das fand ich ein wenig schade. Die Figuren waren mir durchaus sympathisch, aber ich habe nicht wirklich Zugang zu ihnen gefunden.

Mir ist klar, dass dem Autor das Thema wichtiger war als die Figuren; und das Thema hat bei mir durchaus verfangen. Ich habe auch das Nachwort des Autoren gelesen, was ich - offen gestanden - nur selten tue, und ich werde sicher noch eine Weile darüber nachdenken und auch Nachrichten zu Starkwetterereignissen sicherlich etwas aufmerksamer verfolgen als bislang.