Gute Story mit leichten Schwächen

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kaffeelese Avatar

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Ich lese gerne Fantasy Romane und habe mich über den Gewinn von Dark Hope wirklich gefreut. Die Idee gefällt mir gut und die Umsetzung größtenteils auch. Wer „alte“ Vampire wie Graf Dracula erwartet, wird natürlich enttäuscht. Moderne Vampire sind keine blutbesessenen Monster mehr, die ihre Opfer immer töten. Sie leben fast wie normale Menschen in normalen Städten. Sie schlafen nicht in Särgen, zerfallen nicht zu Staub im Sonnenlicht und benutzen nur gelegentlich Menschen zur Nahrungsaufnahme. Die werden dann einfach manipuliert und erinnern sich nicht mehr, warum sie zwei Löcher in der Haut haben. Aber es wird trotzdem auch die gewaltbereite Seite gezeigt und man bekommt einen Eindruck von dem, was ein Vampir eben auch ist.
Es wird anfangs aus der Sicht von Dimitri, einem Vampir, und Amila, einem Menschen, erzählt und wie sich die beiden dann begegnen. Amila hat ein dunkles Geheimnis, welches sie nicht mit Dimitri teilen will, weil sie selbst keinen Ausweg findet und auch nicht glaubt, dass jemand ihr helfen kann. So weit, so gut. Bevor Amila und Dimitri sich näher kommen, finde ich alles schlüssig und vom Schreibstil her passend. Dann jedoch wurde ich ein wenig enttäuscht. Es entwickelt sich zu einer Liebesromanze, die eher an Softporno und später sogar an leichten Gewaltsex erinnert. Ich habe nichts gegen Liebesszenen in Büchern, aber hier fiel mir auf, dass auch die Sprache ordinärer wurde, was mir ein bisschen die Lust am Lesen genommen hat. Allerdings muss man bedenken, dass die Autorin noch sehr jung ist. Teilweise hat mich die Ausdrucksweise dann auch an sehr junge Erwachse oder Jugendliche erinnert. Das Ende ist ein wenig ungewöhnlich, aber so ist Fantasy eben.